Kirkenes bis Tromsö
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60.Tag: Mittwoch 29.06.16
Von Kirkenes bis Vardö
Heut ist es wieder soweit, wir wollen weiter. Der Wecker ist wieder angestellt und um 0726 UTC legen wir ab. War schön hier und sehr interessant. Von den Mitarbeitern der „Bootssafari“ - Firma, die so lieb waren und uns mit Strom versorgten, wurden wir noch verabschiedet.
Um 0900 UTC sind wir dann vor einer Insel noch mal kurz stehen geblieben um vielleicht einen Fisch zu fangen. Problem dabei ist, dass ein Knoten Strom herrscht. Aber einmal nach unten gelassen, bei 50m und schon Biss. 3x Dorsch am Hacken. 2 kleine die wir wieder frei ließen und einer mit 3kg. Super Sache, hat auch schöne große Leber. Sind danach gleich weitergefahren, ist der eine schon genug Arbeit.
Das Wetter zu Vardö hin hat sich wieder mal sehr verschlechtert, mal Nebel und mal etwas weniger Nebel. Trotzdem konnten wir gut einlaufen und haben um 1620 UTC am Schwimmsteg angelegt, mitten unter den Fischern. Können nur hoffen, dass sie uns akzeptieren. Sind nicht sehr gesprächig. Hafenkapitän am Funk nicht erreicht. Skipperin macht ersten Rundgang und bringt Infomaterial mit aufs Schiff. Auch eine Tel. Nr. vom Hafenkapitän, können ihn dann morgen anrufen. Wenn hier die Hurtigruten weg sind, ist alles ausgestorben, Gehsteige hochgeklappt.
61.Tag: Donnerstag 30.06.16
Hafentag in Vardö
In der Früh den Hafenkapitän erreicht, hat uns gesagt, dass das Liegen unter den Fischern in Ordnung ist. Danach großen Spaziergang gemacht. Inspizieren die Tankstelle, wollen auch wissen, wie man bezahlen kann.
Besuchen das Pomorenmuseum (eine russische Volksgruppe die mit Norwegen sehr viel Handel betrieben haben) und die nördlichste Festung der Welt, die gleichzeitig die östlichste Festung Norwegens ist, die Vardöhus Festung. Die Festung ist immer noch besetzt mit einem Kommandanten und seinem Adjutanten. Kann jederzeit wieder in Betrieb gehen. Die Radaranlagen auf Vardö sind ja sowieso dauernd besetzt.
62.Tag: Freitag 01.07.16
Von Vardö bis Berlevag
Müssen zum Tanken auf HW warten und fahren somit erst um 0925 UTC zur Tankstelle. Tanken und Wasser bunkern und los geht’s zur nächsten Etappe. Je nach Wetterentwicklung gleich bis Gjesvaer oder sonst noch vor dem Nordkap in einen Hafen.
Haben uns wieder mal mit Fischen versucht und um 1110 UTC nach einigen Versuchen auf Kurs gegangen, leider keinen Fisch gefangen. Na wir haben momentan eh einige Portionen im Tiefkühler. Am Himmel haben sich die Wolken mehr verdichtet. Mal sehen, hoffen der Wetterbericht hat nicht ganz recht mit dem Wasser von oben.
Um 1620 UTC ist Südwind aufgekommen, Genua gesetzt, rundherum bereits schwarze Wolken, der Regen schaut herunter. Natürlich eine dreiviertel Stunde später um 1710 UTC das war’s wieder mit dem Wind. Hatten wieder mal zuerst Genua, dann ein wenig Reffen, danach wieder alles und dann weg. Der Abendsport war gesichert. Allerdings ist es immer wieder schön wenn man ein Stück segeln kann.
Um 1845 UTC entschließen wir uns, Berlevag anzusehen. Mal sehen, ob der Schwimmsteg der Gemeinde schon einen Verbindungssteg zum Land hat. Wurde als ohne Steg beschrieben. Hat doch auch 2,3 interessante Sachen zum Ansehen. Wollen nicht einfach vorbeifahren.
Woow schon beim Anlegen um 1945 UTC. Na da staunen wir aber, ganz neue Fingerpontons, Hafen ausgebaggert auf 6m. Wunderschöne neue Anlage, was noch fehlt ist Wasser und Strom, wird aber kommen. Ist gerade eine Woche fertig. Super Anlage. Ein Fischer hat uns das ganze voller Stolz erklärt. Innen im Hafen haben wir auch gesehen, dass die Anlegebrücken und Stege neu hergerichtet werden. Der Ort wird voll renoviert.
63.Tag: Samstag 02.07.16
Hafentag in Berlevag
Informationsspaziergang von Skipperin. Zuerst zum nahe gelegenen Campingplatz, dort ist auch Touristeninformation. Gegen Gebühr könnten wir einen Internetzugang haben. Dann weiter um den Hafen herum durch die Ortschaft. Bei einem netten Cafe, welches in Bezug zu unserer Antenne günstiger liegt auch nach Internetzugang gefragt - hat sich als Volltreffer erwiesen. Bin bis zur Kirche auf dem Berg gegangen, war aber leider abgesperrt.
64.Tag: Sonntag 03.07.16
Hafentag in Berlevag
Hafenmuseum besucht und Hafenanlagen besichtigt. Uns wurde auch ein Film über den Bau der Wellenbrecher gezeigt. Da der Hafen zur Barentssee offen ist, mussten sehr starke Wellenbrecher nach französischem Vorbild mit Tetrapoden gebaut werden.
65.Tag: Montag 04.07.16
Von Berlevag bis Gjesvaer
Nachdem wir um 0530 UTC abgelegt haben, haben wir uns am Weg einen Platz zum Fischen gesucht, 2 eher kleine Fische gefangen. Hinter uns kommen die Wolken mit Regen nach (angesagt) und vor uns arktisblauer Himmel, wir schauen dass wir weiterkommen. Berlevag hat von den Beschreibungen her eher schlecht geklungen, doch es war hier sehr schön. Interessant auch, wie der Hafen auf Vordermann gebracht wird. Auch das Internet in und von einem Kaffe hat sehr gut funktioniert. Die Leute durch die Bank freundlich und hilfsbereit.
Um 1200 UTC ist ein wenig Wind aufgekommen von achtern. Haben probiert mal wieder zu segeln. Würde ja mit ein wenig vor dem Wind kreuzen ganz gut gehen, allerdings bringen wir nur 5kn auf die Logge und 4 über Grund. Das ETA zum Nordkap ist sofort auf 20-21 Uhr UTC gestiegen, aber am Abend ist mit Wind aus Nord und Regen zu rechnen. Haben uns deshalb entschlossen, den Motor weiter zu nützen.
Nach 25min um 1225 UTC ist der Wind doch ein bisschen mehr geworden und der Strom dagegen weniger. Werden den Wind ne Weile ausnützen und ohne Motor in Richtung Nordkap fahren. Wir werden ja sehen, ob wir vorbeisegeln können und wie lange der Wind hält. Dies alles entscheidet der Windgott und nicht wir.
Ist ja doch 2 Stunden gut gegangen. Um 1425 UTC ist der Wind jetzt rapide abgeflaut, nehmen wieder die Maschine, könnt ja wieder kommen. Oft ein ewiges rauf und runter mit der Wäsche.
Um 1825 UTC haben wir uns zwischen dem touristischen Nordkap und dem richtigen Nordkap, (ist allerdings nicht verkäuflich) eine Weile gespielt, damit wir ein Bild von der Webcam bekommen. Haben uns redlich Mühe gegeben, Farbe ins Gesicht und die Augenbrauen gezwirbelt. Mal sehen, ob es was geworden ist. Fahren jetzt nach Gjesvaer hinein und haben dann um 1955 UTC angelegt. Morgen gibt es wieder schlechtes Wetter.
66.Tag: Dienstag 05.07.16
Hafentag in Gjesvaer
Den ganzen Tag am Schiff genossen. Draußen pfeift der angesagte Wind und dieser Naturhafen ist wunderbar geschützt. Skipperin geht in den nahe gelegenen Supermarkt (Greißler für alles) um Brot. Dort findet man Motoröl und Frostschutzmittel gleich neben den wichtigsten Toiletteartikeln. Man muss ja schließlich den Platz ausnützen.
67.Tag: Mittwoch 06.07.16
Von Gjesvaer bis Hammerfest
Der Wecker war unerbittlich und um 0545 UTC sind wir bereit zum abgelegen. Nebelumwogen haben uns die umliegenden Inseln in der Früh empfangen. Allerdings doch mit halbwegs brauchbarer Sicht am Wasser. Nach einem stillen Danke an das freundliche Dorf (Strom, Liegeplatz, Internet) ohne Kosten, legen wir ab und fahren auf Sicht das Fahrwasser hinaus.
Um 0745 UTC bei Nebel fahren wir durch den Havoysund, geisterhaft tauchen die Gebäude und die Inseln links und rechts auf.
Die Durchfahrt ist gut gelaufen. Hatten noch Strom für uns mit ca. 0,5-1,0kn. Sind wie vorausberechnet 1Std vor NW angekommen. Die elektronische Navigation erleichtert das Leben schon ungemein.
Für die Rückfahrt hatten wir uns vorgenommen, Burschad, beschrieben als eine alte verlassen Siedlung in einer kleinen sehr geschützten Bucht anzusehen. Es ist auch so, allerdings sind mindestens 2 Häuser bewohnt. Rentiere grasen, ein alter verfallener Pier könnte zum Festmachen einladen. Die Einfahrt ist vielleicht mal 50m breit, wenn überhaupt und mit einer Wassertiefe von 4m. Davor noch eine Insel, also überhaupt keine Gefahr für eine Welle, egal bei welchem Wind. Ein Naturhafen wie ich ihn noch nicht gesehen hab. Sicher wie in Mamas Schoß. Ein Fleck Erde, den man eigentlich lieben müsste.
Um 1410 UTC haben wir in Hammerfest wieder in der "Marina" (Schwimmsteg mit 4 Fingerboxen) angelegt. Es ist doch noch schön geworden. Begrüßt wurden wir von zwei Wienern, die hier mit dem Auto unterwegs sind.
68.Tag: Donnerstag 07.07.16
Von Hammerfest bis 70°23,6N 021°40,8E
1100 UTC Fahren mit dem Bus auf die andere Seite des Hafens, um das Meridiandenkmal zu fotografieren und zu besichtigen. Heut ist in der Stadt richtig was los, ein "Aida" Schiff hat angelegt. In der Touristeninfo und Eisbärenklub ist es voll. Alle hängen in ihren Handys wegen freiem Internet, ist am Schiff sehr teuer, haben wir gehört.
Um 1555 UTC entschließen wir uns, heute noch nach Tromsö aufzubrechen. Weniger Regen als morgen angesagt. Der Wind ist heut und morgen gleich mit 1-3 aus W-NW angesagt. Haben in Hammerfest alles was wir wollten gemacht.
Die Wolken an den Bergen und am Horizont sind sehr eigenartig und schön anzusehen, Skipperin macht ein Foto davon, damit wir nicht nur Sonnenscheinfotos haben.
69.Tag: Freitag 08.07.16
Von 70°23,6N 021°40,8E bis Tromsö
Um 0544 UTC hab ich es punktgenau geschafft. Haben den 70sten Breitengrad Richtung Süd überquert, waren also genau 1200sm südlich vom Nordpol.
Um 0620 UTC ist wieder Nebel eingefallen, momentan noch nicht so dick wie gestern, unangenehm ist es aber trotzdem.
Leider schafft es die Sonne vormittags nicht durch die Wolken und den Nebel, na ja, kann ja noch werden.
Um 1400 UTC am selben Fingerponton angelegt wie beim ersten Mal, nur auf der vis à vis Seite. In der Zwischenzeit ist der Ponton beim Hotel auch fertig und mit Strom versehen. Der Automat für die Hafengebühr geht noch immer nicht. Haben uns das angegebene "Gomarina" Programm auch herunter geladen, leider konnten wir auch mit diesem nicht zahlen, da das Programm keine österreichischen Handynummern nimmt. Na dann warten wir halt mal, ob noch jemand vorbei kommt.
Wir besuchen dann noch das Touristeninfocenter, um herauszufinden, wo in der Umgebung von Tromsö die Felszeichnungen sind, die in der Infobroschüre angegeben sind. Ist gut, aber nicht erreichbar mit Boot oder Öffis, schade. Das Kebablokal in der Fußgängerzone gleich mal aufgesucht, damit wir heute nicht kochen müssen. Das letzte Mal war das Essen gut und der Preis O. K. Der Besitzer hat uns auch gleich wieder erkannt und wusste auch noch, was wir wollen. Das nenn ich Kundenbetreuung.
70.Tag: Samstag 09.07.16
Hafentag in Tromsö
Der Besuch von "Polstjerna" ist heute noch geschehen, haben wir beim ersten Tromsö Besuch nicht ansehen können, da noch im „Winterschlaf“. Die Bilder sind in die Gallery vom ersten Besuch dazugespielt worden.
72.Tag: Montag 11.07.16
Hafentag in Tromsö
Heute mal was ganz anderes gemacht. Wir haben das österreichische Konsulat für eine beglaubigte Unterschrift in Anspruch genommen. Ist 5 min vom Hafen entfernt.
Danach den Ölwechsel selbst durchgeführt. Die Pumpe zum Öl absaugen wurde eingeweiht. Super gegangen, waren schneller als die Mechaniker bis jetzt. Die Vorrichtung die uns Vojko zum Absaugen gemacht hat, ist super und es geht schnell das ganze Öl heraus. Sollte er sich patentieren lassen.
Zur ganzen Gallery des Abschnittes