Tromsö über Lofoten bis Bodö
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73.Tag: Dienstag 12.07.16
Von Tromsö bis Andenes
War schön hier in Tromsö, aber jetzt müssen wir langsam weiter, wir wollen uns ja noch einiges in den Vesteralen und auf den Lofoten ansehen. Beim Hinausfahren aus den Fjorden um außerhalb der Inseln nach Andenes zu fahren, kommen wir durch eine Enge bei der letzten Außeninsel.
Das wäre eine Insel für uns. Schön grün, ein Leuchtfeuer am höchsten Punkt und schön geschützt, ein Haus, ein Schwimmsteg, ein Bootshaus. Wollten schon hinfahren um zu schauen, ob es zu verkaufen ist. Bilder haben wir vorsorglich auf jeden Fall davon gemacht.
Danach kommt voll der Nebel und um 1615 UTC überqueren wir den Längengrad von Wien, einen ganz lieben Gruß an alle in Österreich. Wir wissen, es ist dort momentan sehr warm, wir sitzen im Nebel bei 13°.
Soviel im Nebel gesegelt bin ich in meinem Leben noch nicht. Bis jetzt war immer Nebel mit Flaute verbunden. Seenebel ist eben doch was anderes. Um 1645 UTC sind wir knapp vor dem Hafen von Andenes, sehen aber noch nichts. Wir bergen die Segel, fahren bei ca. 30m Sicht mit elektronischer Seekarte und Radar in den Hafen und um 1805 UTC, nach vorsichtigem Platzsuchen im Hafen, gehen wir längsseits an einer großen Formosa, die hier hergerichtet wird. Erinnerungen an unser "Re-Fit" kommen auf. Alle anderen Liegeplätze im Hafen waren schon belegt. Der einzige noch freie Platz ist für das "Whale-Watching" Schiff, welches soeben einläuft und anlegt. Wir wollten eigentlich morgen auf diesem Schiff mitfahren, allerdings als wir es genauer gesehen haben, ist der Entschluss, nach Stö zu fahren und dort die Walbeobachtungsfahrt mit zu machen, fix.
74.Tag: Mittwoch 13.07.16
Von Andenes bis Stö
Um 0850 UTC legen wir ab und fahren auf Sicht nach Westen aus dem Hafen. Eine sehr enge Ausfahrt und wir fahren sehr vorsichtig durch die Untiefen. Sind danach extra weit raus gefahren, bis zu dem angegeben Walsichtungspunkt. Leider keine Wale gesehen, wobei ich sagen muss, irgendwie eh gut, man weiß ja nie, ob sie sich nicht belästigt fühlen und mit dem Boot Fußballspielen. Fahren ja eh nach Stö, um bei einer Walsafari teilzunehmen. Als die große Tiefe auf etwas seichter wieder herauf geht, wollen wir uns wieder mal einen Fisch fangen. Wie kann es anders sein, nach dem zweiten Mal runter lassen des ‚Paternosters’ einer für die Küche.
Um 1625 UTC legen wir in Stö an. Ein kleines Nest, Fischerdorf mit einem Campingplatz. Sind hergefahren, um mit den „Profis“ raus zu fahren, um Wale zu sehen. Nach einem Rundgang um alles zu erforschen, treffen wir zwei Wiener die mit ihrem Auto unterwegs sind. Kommen vom Nordkap und schauen sich die Vesteralen an. Wollen auch mit zu den Walen. Sagen uns, dass sie bereits die Info haben, dass für morgen das Schiff schon voll ist.
75.Tag: Donnerstag 14.07.16
Hafentag in Stö
Gehen in der Früh gleich zum Büro der "Arctic Whale-Tours", um uns für den nächsten Tag anzumelden. Heute ist das Schiff ja schon voll und das Wetter auch nicht besonders. Bekommen dort auch ein Internetpasswort, da wir es mit der Antenne als Empfang gesehen haben. Ein Reporter der lokalen Zeitung der zufällig dort ist, macht mit uns auch gleich noch ein Interview. Haben uns den Campingplatz angesehen und gute, frisch gebackene Zimtschnecken bekommen. Beim Zurückgehen bekommen wir auch noch ein Passwort von einer kleinen Ferienhäuseranlage. Die Dame dort spricht Deutsch und wir erfahren auch, dass ein Haus ca. 75€ für eine Nacht kostet. Die Häuser sind für 4-6 Personen ausgelegt. Dieser Internetzugang ist für uns noch besser als der von den "Arctic Whale-Tours". Können wieder einiges in die HP stellen.
76.Tag: Freitag 15.07.16
Hafentag in Stö
Fahren mit "Arctic Whale-Tours" Wale suchen. Auch mit dabei die zwei Wiener, die wir kennen lernten und ein Deutscher, der in England lebt. Das Wetter war heute um einiges besser als gestern. Hat aber eine Zeitlang gedauert, bis wir die erste Orca-Gruppe bestaunen konnten. Es ist schon ganz was anderes, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung bei der Jagd nach Fischen zu beobachten. Können dann noch eine zweite Gruppe beobachten, die eine ganz andere Jagdtaktik hatte. Zum Abschluss umrundeten wir noch die, dem Ort vorgelagerte Vogelinsel. Die Stunden sind nur so dahingeflogen und von den vielen Eindrücken todmüde sind wir dann in die Koje gefallen.
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77.Tag: Samstag 16.07.16
Von Stö bis Sortland
Um 0840 UTC legen wir mit einem traurigen Auge ab, aus diesem lieben kleinen Fischerdorf. Haben wir doch viele schöne Sachen hier erlebt.
Um 1000 UTC können wir auf einen Vorwindkurs gehen, der Wind wird weniger und wir laufen jetzt schön ruhig vor dem Wind. Vorher auf Halbwind, war die Welle doch ein bisschen unangenehm, da sie immer wieder anschlug und übers Deck gespritzt hat.
Um 1110 UTC hat der Wind wie angesagt abgeflaut, fahren unter 3kn, Segel geborgen und Maschine an. Vorher noch zweimal die Rute runtergelassen, leider kein Fisch zum Verarbeiten in der Küche gekommen.
Angelegt in einer kleinen Marina nördlich der Brücke (0,7nm) von Sortland haben wir dann um 1355 UTC. Sehr eng, aber fein.
Am Abend gehen wir Essen, da wir endlich wissen wollen, wie Rentier schmeckt. Steht heut auf dem Speiseplan der Marina. Haben ja noch einige Feiern offen. Hat gut geschmeckt aber war sehr teuer.
78.Tag: Sonntag 17.07.16
Hafentag in Sortland
Schiffstag mit Computerarbeiten, schlechtes Wetter und schlechtes Internet. Die Marina bietet es zwar an, aber es geht nicht. Die Chefin hat uns gesagt, dass sie schon länger große Probleme damit hat. Haben dann doch noch ein anderes Netz bekommen, die Antenne hat sich wieder mal bezahlt gemacht.
79.Tag: Montag 18.07.16
Von Sortland bis Stokmarknes
Sind heute weiter bis nach Stokmarknes gefahren. Die Fahrt war sehr durchwachsen mit starken Regenschauern und mit sehr wenig Sicht. Wir erreichen per Telefon den Hafenmeister um zu fragen, ob an dem Ponton in der Stadt für uns Platz ist. Wir bekommen auch einen Superplatz. Der Hafenmeister kommt am nächsten Tag persönlich vorbei um das Hafengeld zu kassieren, da wir ihm gesagt haben, dass die App von "Gomarina" keine österr. Tel. Nr. annimmt.
Wir machen auch gleich noch einen Rundgang und gehen Abendessen in eine ‚Kebab-Pizzahütte’ mit vernünftigen Preisen und dazu noch sehr gut. Wir glauben, hier bleibt auch morgen am Abend die Küche kalt. Hier gibt es wieder mal ein freies Netz für die Touristen. Allerdings am besten geht das von der ‚Hanoy’-Fähre', die gleich hinter uns liegt.
80.Tag: Dienstag 19.07.16
Hafentag in Stokmartnes
Da wir auf unserer Fahrt immer wieder den Schiffen der Hurtigruten begegnet sind ist es fast schon ein Muss, in das hier befindliche Hurtigrutenmuseum zu gehen. Das erste Schiff dieser Linie ist ja hier von Stokmartnes ausgelaufen. Zu dem sehr interessanten Museum gehört auch ein außer Dienst gestelltes Schiff. Man konnte zwar sehr viel besichtigen, aber man war nicht ganz sicher, ob das Schiff jetzt „abgewrackt“ wird, oder doch für sein Dasein als Museumsschiff wieder in seinem ursprünglichen Zustand „auf Vordermann“ gebracht wird.
81.Tag: Mittwoch 20.07.16
Hafentag in Stokmartnes
Machen heute noch einen Rundgang auf die andere Seite der Stadt, kaufen auch ein „Regencape“ für den Rucksack. Am Abend noch eine große, seit langem wieder mal sehr gute Pizza gegessen. War dort natürlich schon ein "Hallo", nachdem wir zum dritten Mal erscheinen.
82.Tag: Donnerstag 21.07.16
Von Stokmartnes bis Kabelvaag
Um 0625 UTC legen wir ab. Auch das ist wieder ein Hafen, von dem der Abschied ein wenig schwer fällt und um 0930 UTC sind wir nach einer wunderschönen Fahrt beim Trollfjorden angekommen.
Die Einfahrt in den Trollfjorden ist wirklich so eng wie überall beschrieben. Die Felswände gehen links und rechts steil hoch, hat mich fast an den Kanal von Korinth in Griechenland erinnert. Der Fjord wird von vielen besucht, Schnellschlauchboote aus Svolvaer, Paddler und natürlich auch Segler. Spektakulär ist die Einfahrt sicher mit einem Hurtigrutenschiff. In den Felsen sind kleine Höhlen und Nistplätze von Alks und Seeschwalben. Ein Wasserfall lässt sich auch über die Felsen in die Tiefe. Allgemein ein herrlicher Platz, obwohl auf der einen Seite scheinbar schon an einem Kaffe gearbeitet wird und Pontons sind auch bereits vor der Haustür. Trotz allem, ein Platz mit Natur pur.
Um 1405 UTC erreichen wir Kabelvaag und legen längsseits am Ponton an. Der Wirt dort spricht deutsch, ist aus Vorarlberg. Sehr betriebsames Haus, jeden Tag macht mindestens ein Busunternehmen hier einen „Futterstopp“, gibt dann immer ein Buffet. Dann braucht die Küche ca. 1 Std. Pause, bevor man Essen bestellen kann. Ein deutscher Autobuschauffeur hat uns gefragt, ob wir wirklich aus Wien sind. Der fährt 3-4x im Jahr aufs Nordkap und kehrt auf der Rückfahrt dann meist hier ein.
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83.Tag: Freitag 22.07.16
Hafentag in Kabelvaag
Zu Mittag werden die Räder ausgebracht. Wir wollen in die andere Bucht zum Aquarium und Lofoten-Museum. Navi sagt mir 4min. Nehmen gleich die erste Strecke, die mir das Navi vorschlägt. Soll ja eine Fahrradstrecke sein, wir hatten „gegoogelt“, dass keine Steigungen drinnen sind. Gleich mal den einzigen Berg in Kabelvaag erwischt. Danach sind wir draufgekommen, dass wir eine Mountainbikestrecke fahren, maximal mit Seil und Pickel zu erklimmen. Also noch mal Navi eingestellt und zurück zum Start und die andere vorgeschlagene Strecke genommen. Dadurch sind aus den 4min dann 20min geworden. Zurück nahmen wir dann gleich die andere Strecke, keine Berge, keine Felssteige, 4min und wir sind zu hause.
Das Aquarium ist uns sehr empfohlen worden von Norwegern, die schon da waren. Uff, also das ist ein echter Reinfall. Kleiner als Tromsö und vor allem sehr kleine Becken mit Fischen, die sich wegen Überfüllung gegenseitig beißen.
Dafür gibt das Lofoten-Museum sehr viel her. Die alten Fischer- und Bootshütten sind sehr interessant.
Auch das alte Herrenhaus ist gut erhalten und spiegelt das Leben der Herrschaft von vor 2-3 hundert Jahren wieder. Insgesamt geht die Sammlung und Darstellung der Fischer, Fischerhütten und Fangmethoden in Norwegen zurück bis in die Wikingerzeit.
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84.Tag: Samstag 23.07.16
Von Kabelvaag bis Bodö
Um 0800 UTC nach dem Auslaufen noch ein bisschen bei einem Unterwasserberg gefischt, Abendessen ist gesichert. Die beiden zu kleinen wurden nach dem Zurücksetzen dann doch zum Appetithäppchen für die Möwen. Jetzt geht es weiter unter Motor. Werden es, je nach Wetter, später vielleicht noch mal probieren.
Dann, um 1220 UTC, nachdem das Wetter völlig ruhig ist, bleiben wir noch mal bei einem zerklüfteten Unterwasserberg stehen um zu fischen. 2 Fische gefangen, viel Arbeit in der Küche. Ein großer Dorsch und ein Lumb. Haben trotzdem die eingeplante halbe Stunde eingehalten. Foto wird gemacht. Dann geht’s weiter nach Bodö und um 1800 UTC wird anlegt, Bb längsseits am Gästeponton von Bodö.
85.Tag: Sonntag 24.07.16
Hafentag in Bodö
Der Wetterbericht hat wieder mal recht gehabt, heute gibt es wieder viele Regenphasen im in "schicken Grau" gehaltenen Wettertag. Schiffstag
86.Tag: Montag 25.07.16
Hafentag in Bodö
Da der Saltstraumen, der stärkste Gezeitenstrom der Welt hier in der Nähe ist, fahren wir mit dem Öffi-Bus hin. Durch einen nur ca. 150m breiten ‚Kanal’ zwischen einer Insel und dem Festland, strömen bei jeder Flut und jeder Ebbe jeweils an die 400 Millionen Kubikmeter Wasser. Die Strudel können bis zu 10m Durchmesser und einen „Trichter“ von bis zu 4m erreichen. Wir haben uns die an der engsten Stelle befindliche Brücke als Beobachtungspunkt ausgesucht. Es hat sich gelohnt, es ist wirklich sehr beeindruckend. Natürlich jede Menge Fotos und Videos gemacht.
87.Tag: Dienstag 26.07.16
Hafentag in Bodö
Diesmal mache ich auch einen Besuch des Nordlandmuseum. Es ist eigentlich das Heimatmuseum von Bodö. Die Ausstellung beginnt mit Funden aus der Wikingerzeit und bringt in überschaubaren Abschnitten die Entwicklung der Stadt. Interessant war auch zu erfahren, dass der Norweger Breder Carlsen wegen der vielen tödlichen Unfälle der Fischer (vor allem durch über Bord gehen) so um 1895 den Lifebelt erfunden hat.
88.Tag: Mittwoch 27.07.16
Hafentag in Bodö
Heute haben wir uns wieder mal „wassersportlich“ betätigt, wir sind ins Hallenbad gefahren. Waren nur einige Stationen mit dem Bus und ein kurzer Fußweg. Jetzt wissen wir auch, wie man zum groß angepriesenen Luftfahrtmuseum kommt.
90.Tag: Freitag 29.07.16
Hafentag in Bodö
Einen Tag haben wir uns vom Schwimmen erholt, heute werd ich das Luftfahrtmuseum besuchen. Es ist ja als eines der Größten propagiert. Doch welche Enttäuschung, als ich den Eintritt bezahle: das halbe Museum, nämlich der Teil der Geschichte der zivilen Luftfahrt, ist wegen Restaurierungsarbeiten dzt. nicht zugänglich, es bleibt nur der Teil der militärischen Luftfahrtgeschichte. Die allerersten Flugzeuge sprechen ja auch hier vom Mut der Piloten, nicht nur wegen des Kriegseinsatzes, sonder weil diese Flieger ja teilweise sehr fragil waren. Da hab ich noch einige Fotos gemacht, aber alles was dann so nach dem ersten WK gekommen ist, war für mich nicht mehr so interessant. Na ja, vielleicht kommen wir ja nochmals hierher und dann sollte ja auch die Abteilung der zivilen Luftfahrt wieder zu besichtigen sein.
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