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 Oban bis Holyhead

179.Tag: Samstag 05.09.15

Von Oban bis 55°09,7N 005°45,6W

0840 UTC

Probieren mal zu segeln, Holyhead Marina hat OK gegeben, haben Platz für uns. Schauen mal, ob der Wind hält was er verspricht. Paar Meilen mit Wind tun sicher gut.

1000 UTC

Wind ist eingeschlafen, sind auf 2kn gefallen. Maschine an, damit wir die Zeiten für die Ströme einhalten

1015 UTC

Haben doch nicht lange genug gewartet. Wind wieder da. Ein bisschen Sport hat uns ganz gut getan, sind vom Kanal ein wenig eingerostet.

1040 UTC

Wind weg, Wind da, wechselt sehr schnell. Sind jetzt in den Whirlpools und die Fahrt war auf 1,5kn bzw. Wind auf 5kn von achtern, also wieder Maschine an.

1200 UTC

Wind hat wieder aufgefrischt. Mal wieder Muskelsport. Läuft ganz gut, der Strom setzt momentan mit 2-3kn mit uns.

1300 UTC

Läuft gut. Mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger Wind. Sind über Grund teilweise mit 7-8kn unterwegs. Wird aber sicher wieder umkehren.

1605 UTC

Wind ein bisschen stärker geworden, haben ein wenig eingerollt. Die Welle wird auch ein wenig höher. Der Anlauf ist schon lang genug.

1715 UTC

Wind hat stark zugelegt, mehr als angesagt. Schiff liegt aber noch ruhig auf Raumschotkurs. Wellenhöhe hält sich in Grenzen.

1800 UTC

Wind wieder nachgelassen. Dünung steht. Werden aber nur langsam ausreffen, da wir sonst zu schnell beim North-Channel sind. Der Strom sollte nicht mehr NW gehen, da sonst zu steile See sein kann.

2000 UTC

Der Wetterbericht hat von Nieseln gesprochen. Ich hoffe das stimmt auch, die Wolkenbank die von Westen kommt sagt mir Schütten. Na die Engländer werden schon ihr Wetter kennen. Momentan 2kn Strom dagegen, wird laut Tafeln aber jetzt weniger. Die Ankunft zum Durchfahren des North-Channel dürfte passen.

2110 UTC

Die Nachtfahrt verläuft doch ruhiger als ich befürchtet habe. Der Wind hat sich auf ca. 15kn eingependelt. Mal mehr, mal weniger. Das schon lange sichtbare Feuer von Nordirland "Eastern Lighthouse" streicht immer wieder über unser Segel. Wenig los am Meer, ein Fischer an uns vorbeigefahren, ein Tanker kommt über den North Channel herauf. Die bedrohend aussehenden Wolken sind im Westen stecken geblieben und unsere Wetterstation zeigt auch nur mehr Sonne ohne Wolken. Lediglich die hohe Dünung, möglicherweise durch den noch setzenden Gegenstrom hervorgerufen, macht das Schiff des Öfteren unruhig.

2210 UTC

Haben den North Channel erreicht und gehen auf den neuen Kurs. Der Wind ist leider etwas böiger geworden.

2400 UTC

Der Halbmond ist kitschig aufgegangen. Irgendwie wie in Schnulzenfilmen. Stb voraus kommen die Stadtlichter von Belfast immer mehr heraus.

180.Tag: Sonntag 06.09.15

Von 55°09,7N 005°45,6W bis Holyhead

0420 UTC

Belfast querab passiert. Alarm vom AIS quält wieder einmal. Alarm und nichts wird angezeigt, nicht mal wir selber verfolgen uns wie bei Lissabon, muss geklärt werden.

0655 UTC

Wind hat sehr nachgelassen, rolle das Segel mal ganz aus, damit wir nicht zu langsam sind. Haben momentan auch wieder Gegenstrom von knapp einem Knoten.

1010 UTC

Wetterbericht hat wieder mal recht gehabt, die dunklen Wolken sind dann doch dicht geworden und es hat geregnet. Zwar nicht viel, aber das Regengewand war schon notwendig. Jetzt schaut es so aus, als ob es langsam doch besser wird.

1030 UTC

Zumindest über uns hat sich jetzt doch die Sonne durchgekämpft, dafür ist der Wind weniger geworden. Laden mal die Batterien.

1200 UTC

Wind ist leider soviel von achtern wie wir fahren. Maschine ist voll gefragt.

1405 UTC

Probieren wieder zu Segeln. Wind kommt von Stb querab. Mal sehen, ob’s geht und wie lang. Die Maschinenfahrt hat der Batterie gut getan, hat auch noch weiter geladen, obwohl die Anzeige schon volle Batterien gezeigt hat, müssen den Fehler finden, dürfte ein Fehlstrom vorliegen.

2000 UTC

Sind knapp vor dem Hafen und die Befeuerung ist gut auszumachen. Etwas ungewohnt ist, dass wir gut 30° vorhalten müssen, so stark setzt hier der Strom vor der Hafeneinfahrt. Fahren dann auf Sicht hinein bis zu dem uns zugewiesenen Steg B.

2200 UTC

Am Steg B weit innen angelegt am Finger. Ruhiger Hafen. War eine schöne Fahrt mit viel Segeln.

181.Tag: Montag 07.09.15

Hafentag in Holyhead

Nach dem Erledigen der Anmeldeformalitäten gehen wir mal die Stadt erkunden und fragen uns zum Bahnhof durch. Wir wollen uns das berühmte Castle in Caernarfon ansehen. Von Holyhead aus gibt es eine gute Zug - Busverbindung und wir bekommen auch einen guten Preis für die Tickets. Finden auch wieder einen Co-op Market und gehen ein bisschen was einkaufen.

182.Tag: Dienstag 08.09.15

Hafentag in Holyhead

caernarfon castleNach angenehmer Anreise und kurzem Fußweg stehen wir vor dem Castle Caernarfon. Ein mächtiger Bau. Berühmt ist es einerseits wegen seiner achteckigen Türme (das einzige Castle in GB mit solchen Türmen) und andererseits weil dort immer noch die Prinzen von Wales gekrönt werden. Der Letzte bis jetzt war ja Prinz Charles und diesem Ereignis sind auch einige Ausstellungsräume gewidmet. Haben nach der Besichtigung auch noch eine kleine Rundfahrt mit der "streettrain" gemacht, war aber leider sehr enttäuschend. Nach einer Stärkung mit der üblichen Portion fish and chips haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht und sind todmüde ins Bett gefallen.

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183.Tag: Mittwoch 09.09.15

Hafentag in Holyhead

Da der Wetterbericht wieder mal starken Wind voraussagt und wir für die angesagte Windrichtung auch nicht gerade günstig liegen und der 'Finger' für unser Schiff eigentlich zu kurz ist, fragen wir um einen anderen Liegeplatz. Wir haben Glück und bekommen ganz in der Nähe des "Landaufganges", gleich neben dem Rettungsschiff, einen Platz. Sind immer noch leicht groggy von gestern und bleiben heute am Schiff.

184.Tag: Donnerstag 10.09.15

Hafentag in Holyhead

Holyhead hat ja einen enorm langen (1,5sm = ~ 2km!) Wellenbrecher = Breakwater. Das Gebiet, wo ein Großteil des Baumaterials abgebaut wurde ist zu einem Erholungsgebiet hergerichtet worden, dem so genannten Breakwater Country Park. Da wir uns nach der Möglichkeit erkundigt hatten etwas mit dem Rad zu besichtigen, wurde uns dieser Park empfohlen. Na gut, hinfahren konnten wir ja mit den Rädern, aber da das Gelände eigentlich auf einem Hang liegt und nur wenig ebene Flächen aufweist war dann Schluss mit lustig und wir mussten wieder zu Fuß weiter. Haben also eine kleine Runde möglichst im ebenen Bereich gedreht und sind dann wieder zurückgeradelt.

holy head stadtrundgang185.Tag: Freitag 11.09.15

Hafentag in Holyhead

Heute hab ich mich wieder mal alleine auf Besichtigungstour begeben. In Holyhead gibt es eine sehr alte Kirche die im Areal eines alten römischen Fort gebaut wurde. Die Umgebenden Mauern sind alle noch original. Das Besondere an dem Fort war, dass es nur auf drei Seiten eine Befestigungsmauer hatte, da die vierte Seite steil zum Meer abfiel. Die ganze Kirche fasziniert durch unheimlich viele feine Steinmetz Arbeiten.

186.Tag: Samstag 12.09.15

Hafentag in Holyhead

Das Marine Museum können wir natürlich nicht auslassen. Obwohl es nicht sehr weit weg ist, ist es gemütlicher hin zu radeln. Das Museum ist klein aber fein. Viele holy head marinemuseumAusstellungsstücke haben natürlich Bezug zur Geschichte von Holyhead, das seinen Aufschwung durch seine Nähe zu Dublin und dem damit verbundenen regen Fährverkehr nahm. Neben vielen Schiffsmodellen und Navigationsinstrumenten war auch eine handbetriebene Luftpumpe für 2 Taucher zu sehen. Ein eigenes kleines Gebäude war dem Bezug der Einwohner von Holyhead zu den Geschehnissen des 2. Weltkrieges gewidmet.

187.Tag: Sonntag 13.09.15

Hafentag in Holyhead

Da wir voraussichtlich übermorgen wieder gute Wetterbedingungen für die nächste längere Etappe haben werden, bleiben wir heute mal am Schiff. Die doch recht gute Internetverbindung nutzen wir aus, um wieder mal die anstehenden updatest auf unsere Computer herunter zu laden.

188.Tag: Montag 14.09.15

Hafentag in Holyhead

Unsere nächste Etappe wird uns wieder nach Milford Haven bringen. Den Hafen kennen wir zwar schon, aber das Wetter wird uns zu diesem Zwischenstopp ‘zwingen’, denn für die Umrundung von Lands End brauchen wir erstens Süd gehenden Strom und zweitens nördlichen Wind. Wenn diese beiden nicht zusammentreffen, kann die Rundung von N nach S sogar gefährlich werden. Da die Strecke ~120sm beträgt sind wir ja auch wieder in der Nacht unterwegs. Also überlege ich schon jetzt, was ich kochen werde und richte mir alle Zutaten zusammen. Die neuesten Wetterdaten werden noch eingeholt, der richtige Zeitpunkt zum Auslaufen errechnet und alles aufgeklart.

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