Fallmouth bis Isle of Man
131.Tag: Sonntag 19.07.15
Von Falmouth bis 51°05,4N 005°35,0W
0705 UTC
Nach Auslaufen wieder mal die Logge mit links-rechts drehen zum Gehen gebracht. Wird sich hoffentlich langsam einrichten. Die Ausfahrt war leicht, da HW. Wollen jetzt noch ein bisschen Fischen.
0825 UTC
Wind wenig und gegenan, Strom setzt noch, aber nicht mehr stark. Viele Fischernetze, daher können die Fische nicht zu unserem guten Köder kommen.
Kursänderung zum WP 3. Voll durch die Overfalls gefahren die durch Dünung gegen Strom erzeugt werden. Dies wurde auch auf der Karte angezeigt. Auf diese Zeichen sollte man aufpassen, vor allem wenn man weiß, dass man Dünung gegen Strom haben wird. Ist ein sehr ungutes Fahren. Momentan schiebt uns der Strom.
1210 UTC
Der Wind ist zum Segeln zu wenig und zum Motoren zu viel. Zweimal probiert zu Segeln, mehr als 2-3kn nicht drinnen. Werden sehen, wie es nach Lands End (oder „Water Beginning“?) wird.
Lands End umrundet, so dass man Vieles sieht und Fotos machen kann. Der Strom hat so eingesetzt wie wir vorausberechnet haben und er hat uns oft mit 7-8kn über Grund herumgeschoben. Glatte 3-4kn mehr als durchs Wasser. Eine Kegelrobbe hat uns dabei auch besucht, leider wieder zu schnell weg, bevor die Kamera zur Hand war. Die ist sicher auch in die Kabbelsee und Whirlpools baden gegangen. Die Stromberechnungen haben sich bis jetzt ausgezahlt, schon gut 1-2Std gespart.
1600 UTC
Die Windvorhersagen stimmen bis jetzt voll. In der Nacht soll dann mal SE kommen. Die Sonne scheint. Delfine schauen hin und wieder vorbei, wenn sie bei ihren Wanderungen nahe zu uns kommen. Sind die lieben kleinen, mit weißem Bauch und braunem Rücken.
1800 UTC
Haben uns über das Satellitentelefon wieder neue Gribdaten herunter geladen. Schaut recht gut aus, werden es morgen Früh wiederholen, um zu entscheiden, wie weit wir fahren.
2030 UTC
Wie vorhergesagt zieht es immer mehr zu, werden sehen, wann die Regenjacken ihren Dienst antreten. Zum Trost hat mich wieder eine Schule großer Delfine ein kleines Stück begleitet.
2200 UTC
Den ersten ganz kurzen Regen haben wir schon hinter uns und wieder mal Arbeit für den nächsten Hafen, da die Kompassbeleuchtung ausgefallen ist.
2400 UTC
Wetterbericht hat Sturmtief mit Winden von 7-8Bft angesagt. Werden deshalb die Neyland Marina in Milforth Haven anlaufen.
132.Tag: Montag 20.07.15
Von 51°05,4N 005°35,0W bis Neyland
0125 UTC
Der Wind ist auf 10kn wahr raufgegangen, versuch mal zu Segeln, kann die Maschine nicht mehr hören. Laut Gribdaten soll er jetzt noch mehr nach achtern drehen und ein wenig stärker werden. Ich lass mich überraschen.
0400 UTC
Durch einen schmalen Spalt in den Wolken kann man erkennen, dass sich die Sonne langsam über den Horizont kämpft. War gut, dass wir uns für Milforth Haven entschieden haben, denn soeben ist für die Vorhersagegebiete Lundy, Fastnet und Irish Sea neuerlich eine Sturmwarnung durchgegeben worden. Sollten es aber rechtzeitig in den Hafen schaffen.
0643 UTC
Jetzt hat uns der Regen doch erwischt. Es ist zwar nicht mehr weit aber wir wollen versuchen, etwas schneller im Hafen zu sein, bevor das Wetter "noch netter" wird.
Eine Delphinschule will mit uns am Bug spielen. Wir wollten bei dem Wetter nur am Heck mit ihnen spielen, Ne Weile ging das gut, sie verstanden aber unser nasses Problem nicht. Dann zogen sie dahin.
Schemenhaft das Land zu beiden Seiten der Einfahrt aufgetaucht. Genau so sind in der langen Einfahrt auch immer wieder die Docks und Tanker aufgetaucht. Ganz super, wenn Querab auf einmal ein großer Propeller auftaucht. Ah so, ein Windrad aus dem Nichts (Nebel).
1800 UTC
Noch einen Abendspaziergang durch die Marina, Superabendessen im Lokal hier. Fish and Chips dazu ein Finger hoch Ananassaft. Eher Dicksaft, können es mit "Tapwater" (Leitungswasser) gut auffüllen. Der Preis ist auch OK, 22Pfund. Die Marina ist super beieinander.
133.Tag: Dienstag 21.07.15
Hafentag in Neyland
Das Wetter ist in der Früh nicht einladend zum Radfahren, es soll hier einen wunderbaren Radweg durch ein Naturschutzgebiet entlang des Flusses geben. Bleiben in der Koje. Nach einem sehr guten Frühstück und aufgeklarterem Himmel, machen wir uns daran, das Kompasslicht zu reparieren. Alle Kabelverbindungen sind korrodiert und wir müssen den Kompass ganz abbauen und neu verkabeln. Gott sei Dank nur bis zur Steuersäule und nicht auch noch ein neues Kabel einziehen. Skipperin fragt im Büro um ‚cash machine’ (Bankomat). Ha, ganz am anderen Ende des lang gezogenen Dorfes. Nach Anraten des Büros geht sie Einkaufen und beim Zahlen kann sie auch gleich mit der Karte etwas Geld (50Pfund) mit abheben. Super Sache. Danach noch Vorbereitungen für das Auslaufen in der Früh.
134.Tag: Mittwoch 22.07.15
Von Neyland bis 52°56,5N 005°10,9W
Lange Ausfahrt, momentan mal Nieseln, mal nicht. Vielleicht können wir bessere Fotos schießen als beim Reinfahren.
0910 UTC
Außentonne erreicht, gehen auf ersten Kurs gegen West, um die Inseln zu umrunden, lang gezogene Dünung rollt herein. Der Strom müsste auch schon für uns sein.
1000 UTC
Dünung hoch, Wind gegenan, ca. 10kn, Strom schiebt gut. Warten mal auf Winddrehung.
1030 UTC
Stromberechnungen zahlen sich aus, fahren momentan 8kn über Grund.
1155 UTC
Wind wieder abgenommen, See sehr ruppig und Eddies (Wasserwirbel - Wirlpools) drinnen. Warten auf stabileren Wind.
1230 UTC
Wind ein bisschen aufgefrischt und leicht geraumt. Probieren geht über Studieren.
1400 UTC
Mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger mit den Knoten. Läuft ganz gut. Skipperin hat mit Aberporth Marine Control gefunkt, da wir durch ein Übungsgebiet fahren. Sie haben uns ihre Position der Übung durchgegeben. Jetzt haben sie gerade ihr Ende der Übung durchgegeben und sich bei uns bedankt für die Meldung unsererseits wegen des Durchfahrens. Der Funkverkehr hier in England ist gigantisch super. Nicht nur freundlich, sondern auch Wetterberichte und Pan Pan versteht man und man kann sie mitschreiben. Hierher sollten mal die Funker zur Einschulung von den Ländern, die wir bereits hinter uns haben, kommen.
1525 UTC
Wind hat jetzt um einiges aufgefrischt und weiter geraumt. Reffe Genua auf Genua 1 und wir bergen den Besan.
1800 UTC
Der Wind ist immer weniger geworden, der Strom ist voll auf die Nase. Wollen mal ein bisschen motoren. Haben ja ein Gezeiten ETA, wenn das Wetter Peel auf der Isle of Man zulässt.
1945 UTC
Die Wolken haben zugenommen, immer wieder sieht man Regenschauer niedergehen. Das Wetter war für uns bis jetzt punkto Regen besser als vorhergesagt. Bb querab sieht man nicht nur die Schiffe fahren, sonder auch die Berge von Irland. Stb. voraus auch Berge von England die oberhalb der Cardigan-See sind. Trotz der immer wieder dichten Wolkendecke hat man eigentlich eine schöne Fernsicht. Irgendwie komm ich mir vor wie in der Adria. Nur wesentlich mehr Tide und vor allem dadurch auch mehr Strom.
2200 UTC
Rundherum hat es immer wieder geregnet, wir haben nur ein paar Spritzer abbekommen. Mal sehen, ob wir weiter soviel Glück haben.
Der Strom hat angefangen zu brechen, kommt momentan leicht quer und geht dann wieder mit uns. Werden sehen, ob das Tor noch offen ist in Peel. So wie das Wetter momentan ist, könnten wir ohne Probleme dorthin kommen.
2305 UTC
Wind hat sich ein wenig von West versteift, mal mit der Genua ausprobieren. Vielleicht dann noch den Besan dazu.
135.Tag: Donnerstag 23.07.15
Von 52°56,5N 005°10,9W bis Peel
0155 UTC
Wind nach achtern gedreht und abgeflaut. Batterie laden.
0400 UTC
Die Sonne kämpft schon seit einiger Zeit damit, durch die graue Wolkenschicht durchzubrechen. Hoffe sie schafft es bald, damit es wieder wärmer wird. Haben momentan nur 15°, da hätten alle Hitzgeplagten in der Heimat ihre wahre Freude dran.
0600 UTC
Zwei Strömungen und ein achterlicher 2-3er Wind, gibt eine wunderbare Schaukelei. Sehr ruppig und zum Segeln zu wenig Wind von achtern bei der Kreuzsee. Da müssen wir durch.
0715 UTC
Der Angesagte Wind ist da, hab mal Genua 1 gesetzt, laufen zwischen 4 und 5 Knoten. Ausreffen ist immer leichter als Einreffen.
0815 UTC
Ausgerefft, Wind stabil und ein wenig ruhiger. Die Welle ist kurz und manchmal steil, ruppig, einfach Kabelsee, Wind gegen Strom
1130 UTC
Der Wind ist eingeschlafen, zumindest zuwenig, werden die letzten 20sm motoren (Batterieladen) müssen.
Haben es ohne Probleme geschafft, rechtzeitig da zu sein. Müssen sogar noch ein wenig warten. Einfahrtszeit ist ja nur 2x am Tag, bei Hochwasser minus 2std. bis HW +2Std. Die Gezeiten und Stromberechnung werden allerdings schon recht leicht mit den digitalen Hilfen. Sehr sicherer Hafen und absolut vollgerammelt auch mit Fischern.
Kostenpunkt 3Pfund Sterling pro Meter, incl. allem.
1800 UTC
Erkundigungstour durch Peel. Toiletten und Duschen super. Dann eine Runde um den Hafen.
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