Holyhead bis Portsmouth
189.Tag: Dienstag 15.09.15
Von Holyhead bis 52°13,2N 005°14,5W
1200 UTC
Nach dem Ablegen geht natürlich die Logge wieder einmal nicht. Trotz zurück und vor. Skipperin versucht sie zu drehen und oder herausnehmen. Letzteres geht überhaupt nicht. Sie bekommt eine echte Wut auf das Ding. Nach ein paar mal drehen lassen wir es sein. Haben ja eh noch GPS. Die Welle zum Rausfahren ist sehr ruppig. Da trifft alles zusammen. Man sieht wieder mal, wie gut der Wellenbrecher den Hafen bei allen Winden schützt.
1315 UTC
Sind schon weit aus dem Hafen, Logge ist lange nicht gegangen. Am GPS haben wir bereits 9,5sm hinter uns. Der Strom hat voll eingesetzt und wir fahren über 8kn über Grund. Das Wetter hat ein wenig aufgeklart. Allerdings ist im ganzen Gebiet eine starke Kreuzsee. Teils durch die alten starken Winde, teils durch den Strom gegen Wind. Hoffen, dass es ein wenig ruhiger wird. Die Wetterdaten sagen uns umlaufende Winde an bis morgen früh und in der Früh wieder N-Wind mit 5-6Bft.
1500 UTC
Der Wind hat voll nachgelassen, wie vorausgesagt, der Himmel aufgeklart. Nur mehr eine höhere Dünung von Stb-achtern macht die Fahrt eher unruhig. Der Strom hilft uns voll weiterzukommen, leider wird er auch dann wieder mal dagegen kommen. Mit den vielen Tiefdruckgebieten die da momentan entstehen und kommen, ist es ein Tag für uns, den wir ausnützen mussten um nach Süden weiterzukommen.
2000 UTC
Die See hat sich eigentlich recht gut beruhigt. Es sind nur mehr leicht schaukelnde Wellen. Ein Trawler (Fischer mit Schleppnetz) hat uns gerade auf 0,9sm passiert. Natürlich ohne AIS-Signal. Tut wieder mal gut, auf die herkömmliche Art eine Begegnung zu fahren.
2200 UTC
Die Wolken haben sich wieder verzogen, über uns ein schöner Sternenhimmel, immer wieder unterbrochen von schnellen 'Sternen' mit Funkellichtern. Für das ist es eigentlich mit 14° Aussentemperatur warm. Momentan ist der Strom noch voll gegen uns. Die Logge hohlt auf gegenüber der MÜG. Sie wird aber glaub ich diesmal verlieren, wir haben für unsere Fahrt 2x mit und nur einmal Gegenstrom. Mal sehen, ob wir es gut angelegt haben.
2400 UTC
Der Gegenstrom hat ausgesetzt und bricht. Super wie das alles zusammenpasst. Immer wieder verblüffend. Was hat man da früher rechnen müssen. Rechnen tun wir ja heute auch noch, aber viele Dinge kommen eben elektronisch.
190.Tag: Mittwoch 16.09.15
Von 52°13,2N 005°14,5W bis Neyland
0200 UTC
Wind hat leicht angefangen, der Strom ist auch wieder gut für uns, fahren schon wieder 8,8kn über Grund.
0250 UTC
Kursänderung Richtung Milfort Haven, 4Std früher als geglaubt. Der Strom hat gut gearbeitet und da auch nicht wirklich Wind aufgekommen ist, sodass wir unter Segel fahren hätten können, war unsere Fahrt durchs Wasser auch konstant. Allerdings ist es uns lieber so als zu spät, da die Wetterprognose für heute wieder einige 7-9er Winde ansagt. Sollten wir zu früh drinnen sein, werden wir halt ein bisschen warten müssen. Kennen die Marina ja schon. Haben mal ein bisschen Fahrt weggenommen.
0555 UTC
Nach einem größeren Ausweichmanöver wegen eines Tankers haben wir jetzt in den Ost-Einfahrtskanal eingeschwenkt und fahren der Betonnung folgend zum Neyland Yacht Havens.
0745 UTC
Angelegt am Kopf des Steges H. Jetzt ab in die Federn
191.Tag: Donnerstag 17.09.15
Hafentag in Neyland
Gestern waren wir zu faul, aber da das Nautikshop mit Restaurent offen hat, gönnen wir uns wieder mal eine ordentliche Portion Englisches Frühstück, nein nicht porridge mit Marmelde sondern Speck, Würstchen, Blutwurst, Baked Beans, ein Spiegelei mit 2 Scheiben Toast. Dann ist einfach Relaxen wie gestern angesagt.
192.Tag: Freitag 18.09.15
Von Neyland bis 50°31,8N 005°36,7W
0810 UTC
Wetter hat sich wieder beruhigt und wir können die nächste Etappe in Angriff nehmen. Nachdem es hier leicht geht, füllen wir unseren Tank auf.
0830 UTC
Haben noch einen abwarten müssen bei Tankstelle. Aber ich glaube, dass es sich trotzdem ausgehen wird, wie geplant morgen gegen 0300 bei Lands End zu sein.
0850 UTC
Auf Sicht die lange Einfahrt hinaus, haben 2 Tage vor uns. Alles voll, kann losgehen.
1000 UTC
Leider hat sich das Wetter nicht an den Wetterbericht gehalten, es hat ganz schön geregnet, jetzt klart es wieder etwas auf, hoffentlich bleibt es so.
1025 UTC
Probieren mal zu segeln, Der Wind ist weniger als angesagt.
1130 UTC
Der Ausflug ins Segeln war kurz, aber wir haben wieder mal geübt das Groß zu setzen. Der Wind hat wieder nachgelassen und wir sind unter 4kn gefallen. Dadurch hat sich das ETA für Lands End auf morgen Mittag veschoben und das wäre schlecht. Haben wieder die Maschine genommen. Lassen momentan das Groß noch stehen. Bringt locker 1kn durchs Wasser.
1200 UTC
Wind wieder aufgefrischt, wieder ein bisschen Segeln. Flaut laut Windkarte gegen abend sowieso ab. Man sollte es ein bisschen ausnutzen.
1300 UTC
Besuch einer Delfinschule. Das erste mal seit dem wir in England sind, haben wir Delfine gesehen. Überall wurde uns gesagt, hier gibt es Delfine, noch dazu mehrere Arten, ich glaubte es fast nicht mehr. Vielleicht hängt es auch mit dem heurigen nassen Wetter zusammen.
1400 UTC
Eine langgezogen Atlantikwelle läuft quer zu unserm Kurs. Dadurch ist es immer wieder unruhig und auch öfter eine Kreuzsee. Ansonsten läuft es recht gut. Sind mit den Segeln fast dauern über 5kn durchs Wasser unterwegs.
1650 UTC
Der Wind hat nachgelassen, Fahren unter 4kn, der Strom setzt auch aus, Das ETA nach Lands End hat sich zumindest schon auf morgen Vormittag verbessert. Wir brauchen aber knapp nach HW-Dover, d. h. ca 0300. Auch die Windkarte zeigt, dass er noch weiter nachlässt. Also mal Maschine, lassen aber Groß noch oben.
1800 UTC
Haben in der Zwischenzeit das Groß auch geborgen. Hat in der hohen Antlantikdünung die hereinläuft immer wieder geschlagen. Hat ein wenig gedauert bis es herunten war. Alles ist gut gegangen, nichts ist geschehen, sind auf Kurs.
2000 UTC
Die Dünung wird nur langsam schwächer. Kommt genau quer, ist manchmal eine blöde Schaukelei. Ansonsten geht es gut dahin, der Gegenstrom lässt langsam nach. Der Mond ist vorm Untergehen, leuchtet als Sichel im Westen. Die Sterne stehen über uns. Freu mich schon auf das volle Glitzern der Sterne, wenn der Mond weg ist, .
193.Tag: Samstag 19.09.15
Von 50°31,8N 005°36,7W bis 50°19,1N 003°00,0W
0000 UTC
Hab schon einige Zeit die Lichter eines Schiffes vor mir, sehe es auch auf dem Radar, aber lange kein AIS-Signal. Dann plötzlich für einige Minuten ein Signal - es ist wieder mal ein Fischer. Fährt sehr langsam und immer vor unserem Bug. Als dann einige Schiffe aus dem Verkehrstrennungsgebiet kommen dreht er endlich wieder sein AIS auf und es ist jetzt viel leichter, ein Ausweichmanöver zu fahren, denn durch seine "Festbeleuchtung" war es kaum auszumachen, in welche Richtung er wirklich fährt. Zum Trost hat uns aber wieder eine Delfinschule begleitet. Es ist schön, endlich wieder von ihnen begleitet zu werden.
0400 UTC
Sind im Bereich von Land`s End. Der innere Strom ist noch nicht gekenntert, ist momentan voll gegenan. Laut Unterlagen müsst es allerdings bald soweit sein.
0600 UTC
Das südliche Kardinalzeichen von Lands End erreicht. Man hört die Heulboje super. Der Strom bricht gerade. Im Osten (vor mir) kämpft sich die Sonne über den Horizont und rändert die Wolken wunderschön in einem frohen Rot.
1015 UTC
Das Wetter ist zum Glück schön, nur leider geht kein Segelwind. Da die See auch sehr ruhig ist und wir beide auf sind, kommt die Angel wieder raus. Irgendwann müssen wir ja doch wieder mal einen Fisch fangen.
1150 UTC
Haben vor ca. 5 Min. ein nach Navy aussehendes Schiff, welches ein eindeutiges Ausweichmanöver gefahren ist, durch Dippen der Flagge gegrüßt. Es wurde zwar nicht auch mit der Flagge gedippt, sondern es kam wer an Deck und hat salutiert. Knapp darauf verlangsamte das Schiff die Fahrt und drehte bei. War es wegen des Grußes oder wirklich nur Routine des Grenzschutzes, dass ein Schlauchboot ausgesetzt wurde, welches auf uns zufuhr? Wir holten auf alle Fälle die Rute ein und nahmen die Fahrt bis auf Standgas zurück. Das Schlauchboot kam längsseits und einer von der Besatzung bat, für eine Kontrolle an Bord kommen zu dürfen. Während dieser die von mir auf Verlangen angegebene GPS Position notierte und unsere Pässe kontrollierte, wurde ein weiterer Beamte vom 'Mutterschiff' zu uns übergesetzt. Dieser bat um die Erlaubnis, das Schffsinnere kontrollieren zu dürfen. Auch dies war in Kürze erledigt und es wurde an das 'Mutterschiff' gefunkt, dass nur zwei Personen an Bord sind und diese "Sicher" sind. Im Weiteren wurden wir noch befragt, welches die letzten beiden Häfen waren in denen wir angelegt haben und wie unsere weiteren Reisepläne aussehen. Das Ganze lief in einer sehr freundlichen und lockeren Atmosphäre ab und wir mussten auch alle viel Lachen. Nach 25 Min. war alles erledigt und jeder fuhr wieder seines Weges. Auch die Engländer haben Probleme mit Flüchtlingen, die illegal einreisen wollen bzw. von Schleppern eingeschleust werden.
1215 UTC
Wieder auf Kurs und Fahrt nach der Kontrolle.
1600 UTC
Hat gerade ein Klopfen am Rumpf gegeben. Nichts gesehen. Sind mal zurückgefahren und da kam eine größere Astgabel zum Vorschein. Glück gehabt, dass sie nichts kaputt gemacht hat.
1800 UTC
Der wenige Wind von achtern wird nicht mehr und nicht weniger. Den Köder haben wir auch umsonst im Kielwasser. Vielleicht wirds in der Dämmerung was. Die Sonne geht langsam unter, ein herrlicher Tag mit 24° geht zu Ende.
2030 UTC
Habe ein bisschen Fahrt aus dem Schiff genommen. Fahren nur mehr so 5,5kn durchs Wasser, sonst kommen wir zu früh an. Erstes wegen der Zeit zum Anlegen (hatten die Info bekommen, ruhig bei einem der schon im Hafen liegenden Schiffe längsseits zu gehen), schlafen ja sonst noch alle, zum Zweiten wegen des sehr starken Stromes vor der Südspitze von Portland. Soll erst so ca. ab 0800 Ortszeit am besten sein für uns.
2205 UTC
Der Strom treibt uns unvermindert voran, wird aber noch mal umdrehen bis wir am Ziel sind. Wird sicher genauso stark sein wie jetzt für uns.
194.Tag: Sonntag 20.09.15
Von 50°19,1N 003°00,0W bis Weymouth
0000 UTC
Haben weiter Fahrt aus dem Schiff genommen, sonst müssen wir zu lange gegen den vor Portland doch eher starken Strom gegenanfahren.
0132 UTC
Soeben ist das große Drehfeuer von der Südspitze von Portland in der Kimm zu sehen. Sehe auch seit sehr langem wieder fluoreszierendes Plankton. Dadurch sieht man auch in der Nacht sehr gut, wenn Delfine rund ums Schiff schwimmen.
0315 UTC
Am östlichen Himmel zeigt sich das erste Grau des Morgens. Durch die Reflexion an den Wolken streift das Licht des großen Feuers gespenstisch über den Himmel.
Drehen weiträumig Richtung Weymouth hinauf, da der Strom noch voll gegen uns setzt. Am Kap sind starke Drehströmungen eingezeichnet. Wir liegen so gut in der Zeit, dass sogar noch Zeit ist, die Schlepprute rauszugeben. Kann ja sein, bei dem unregelmäßigen Meeresboden, dass sich da ein hungriger Fisch befindet. Das Wasser ist nur leicht bewegt.
0940 UTC
War gut, dass wir nicht sehr zeitlich in der Früh angekommen sind. Mussten warten, bis eine Regattaflotte abgelegt hat. Danach hatten wir den ganzen Ponton für uns. Der Hafenmeister kam dann extra an den Steg, damit uns die Auswahl des Platzes leichter gemacht wird. Ein ganz süßer kleiner Ort der aber absolut überlaufen ist. Es wird hier sicher eine Erkundungstour anfallen.
195.Tag: Montag 21.09.15
Hafentag in Weymouth
Skipperin geht mal alleine die Stadt erkunden, um die interessantesten Sehenswürdigkeiten heraus zu finden. Wichtig ist ja auch, ob wir sie zu Fuß oder mit dem Rad erreichen können bzw. ein öffentliches Verkehrsmittel nehmen müssen.
196.Tag: Dienstag 22.09.15
Hafentag in Weymouth
Wollen das Museum besuchen -sorry we are closed. Da das Museum in einem riesigen alten Speicher einer Brauerei untergebracht ist, aber offensichtlich nur wenige Räume benötigt, sind hier auch etliche Souvenierläden und sehr viele Altwarenhändler angesiedelt. Sind also einige Zeit durch diesen überdachten 'Flohmarkt' gegangen und haben uns die Altwaren angesehen. Beim Weg zurück zur Altstadt, sind wir dann auch am sogenannten Tudor House vorbeigekommen. Dieses wurde ca. 1600 erbaut und ist immer noch im Originalzustand. Haben dann auch noch eine große Runde durch die Stadt gemacht, die mit ihren vielen, sehr alten Häusern einen eigenen Charme hat.
197.Tag: Mittwoch 23.09.15
Hafentag in Weymouth
Auch hier gibt es ein Sea Life Aquarium und angeschlossen den Sea Life Tower bei der Hafeneinfahrt. Diesmal ziehen wir mit den Rädern los, denn zum Aquarium gibt es keine Busverbindung, bei der wir nicht auch weitere Strecken zu Foß gehen müssten. Zuerst geht es entlang der kompletten Wasserfront mit dem breiten Sandstrand. Hier werden von 'Künstlern' immer wieder große Sandmonumente gebaut - allerdings hauptsächlich in der Hochsaison und die ist jetzt doch schon vorüber. Wie wir es von Sea Life Anlagen schon kennen, sind auch hier die Becken so angelegt, dass man auch von oben hineinsehen kann. Wir hatten ja ein Kombiticket für Aquarium und Tower gekauft, aber für heute haben wir genug. Den Tower werden wir dann morgen machen.
198.Tag: Donnerstag 24.09.15
Hafentag in Weymouth
Hatten zwar nicht das große Glück mit dem Wetter um einen extra weiten Rundblick aus ca. 54m Höhe zu haben, aber die Küste, die im Anschluss an das Stadtgebiet von Weymouth liegt war doch recht gut zu sehen. Dieser Abschnitt bis ca. Dorset heißt auch Jurassic Coast, weil man hier auf Schritt und Tritt Fossilien findet. Skipperin geht noch mal zum Museum, vielleicht hat es ja heute offen - denkste, na ja, ist halt keine Saison mehr. Dafür noch einen ausgiebigen Rundgang auf der anderen Hafenseite gemacht. Dabei auch ein Haus aus dem Jahr 1777 entdeckt und eine sehr originelle Art für die Mitglieder eines Segelclubs zu ihren, auf einem nicht mit dem Land verbundenen Steg liegenden Segelboot zu kommen. Wurde natürlich alles wieder fotographisch dokumentiert. Zu guter letzt wird noch alles für die morgige Weiterfahrt vorbereitet.
Zur Gallery Weymouth Bilder der Stadt
199.Tag: Freitag 25.09.15
Von Weymouth bis Portsmouth
0700 UTC
Aus dem Hafen ausgelaufen. Wetterbericht sagt uns leider sehr wenig bis gar keinen Wind voraus. Werden wieder mal Fischen. Haben uns ja extra Bleioliven gekauft, hoffen damit den Köder etwas tiefer zu kommen, vielleicht verstecken sich die Fische ja weiter unten. Wollen nach Portsmouth, um nach Stonehenge zu fahren und auch das Historic Dockyard zu besuchen.
0840 UTC
Der Wind ist wirklich so wie angesagt. Zu wenig Fahrt dürfen wir nicht machen, sonst kommen wir im Solent nicht zum richtigen Zeitpunkt für den Strom an. Wir wollen ja auch am Abend in der Marina Hasler in Portsmouth anlegen.
0905 UTC
Machen die Kursänderung um das Kap Alban Head. Haben wegen eines Militärgebiets weit rausfahren müssen. Unser momentaner Zeitvertreib ist Köderwechseln an der Schlepprute. Könnt ja sein, dass wir hier endlich mal einen Fisch fangen. Die Tiefkühltruhe ist schon ziemlich leer. Allerdings waren heuer nicht viele Fische drinnen, leider.
1000 UTC
Der Strom setzt jetzt voll gegen uns, haben kurz mal ein bisschen mehr Wind gehabt und überlegt, den Genaker auszulüften. Bei den Überlegungen ist es geblieben, da uns der Wind die Entscheidung abgenommen hat. Er ist wieder abgeflaut.
1110 UTC
Pause, Mittag, wollen ein bisschen Paternosterfischen. Dazu drehen wir die Maschine ab und lassen uns einfach treiben. Vielleicht sind ein paar Fische zu Mittag hungrig und wollen mit uns spielen. Lassen uns treiben.
1150 UTC
Nachdem die Fische uns gar nicht wollten, die Dünung nur schaukelte, haben wir bei einem Anflug von Optimismus das Vorsegel gesetzt. - Mann 1,5kn durchs Wasser. Skipperin schaute sofort, ob eine Radarfalle in der Nähe ist. Nachdem wir gesehen haben, dass das Segel noch in Ordnung ist, rollten wir es wieder weg und starten die Maschine. Ausserdem sind wir bei 2-3kn Strom gegenan mit dem Treiben eh schon in die Gegenrichtung gekommen. Bei der Fahrt mit dem Segel hätten wir nur 1-1,5kn in die Gegenrichtung gehabt. Gut, dass es eine Maschine gibt.
1400 UTC
Langsam läßt der Strom nach und dreht um. Die Mittagspause mit den Fischen hat uns eigentlich fast 2Std gekostet. Man sollte immer vorher nachdenken und mal kurz rechnen wenn man sowas macht. Auf der anderen Seite war es mal was anderes als nur immer schleppen. Ich glaube, wir haben die Rute auf der falschen Seite. Haben sie Stb montiert, die Fische schwimmen möglicherweise alle links - wir sind ja in England.
1515 UTC
Vorbei an den Needles fahren wir zwischen Isle of Wight und Festland, dem berühmten berüchtigten Solent. Wir fahren mit den nötigen Kursänderungen durch das gut betonnte Fahrwasser. Unsere Berechnungen haben trotz der 'Fischpause' gut gestimmt, denn der Strom hat eingesetzt und schiebt uns vorerst mal mit 2kn voran. Wir werden, je näher wir zur Einfahrt nach Plymouth kommen immer schneller und erreichen diesmal eine Spitzengeschwindigkeit von 11kn über Grund!
1840 UTC
Wir haben uns auch in Portsmouth angemeldet und finden unseren Liegeplatz gleich am äussersten Finger. War blöd zum Reinfahren, nichts gerade und leichter Strom von der Seite. Na ja, nach dem 3x waren wir auch drinnen.