Portsmouth und Stonehenge
200.Tag: Samstag 26.09.15
Hafentag in Portsmouth
Erkundungstour der Chefin. Da wir ja nicht direkt in Portsmouth, sondern via à vis vor dem Ort Gosport liegen müssen wir herausfinden, wie wir am besten zum Bahnhof kommen für unseren Ausflug nach Stonehenge und auch für das Historic Dockyard müssen wir auf die andere Seite. Also, ca. alle 15-20Min. gibt es eine Fähre die direkt beim Bahnhof anlegt. Von dort ist es auch nicht weit bis zum Historic Dockyard. Für die Fähre kauft sie gleich Tickets zum 5x hin und her fahren und zur Sicherheit auch welche für das Fahrrad. Über das Internet machen wir uns schlau, wieviel der Eintritt für die Sehenswürdigkeiten kosten wird. Bei Stonehenge sind wir überrascht, dass wir sogar ein Zeitfenster angeben müssen, in welchem wir unsere Besichtigungstour starten wollen. Tickets werden auch gleich gebucht, spart dann langes Anstellen bei der Kassa und außerdem ist es billiger. Beim Historic Dockyard machen wir überhaupt ein Superschnäppchen. Es gibt das Angebot für einen sehr günstigen Komplettpreis für 10 Sehenswürdigkeiten, der ca. nur knapp die Hälfte der Einzeleintritte ausmacht. Soweit so gut - aber das alleine wäre ja noch nicht das Superschnäppchen. Dieses bestand darin, dieses Ticket an einem Samstagnachmittag über das Internet zu buchen und an einem Sonntag den ersten Besuch zu machen, denn dann kostet es nur mehr ungefähr den Preis von den zwei billigsten Eintritten - und das Ganze ist ein Jahr lang gültig!
201.Tag: Sonntag 27.09.15
Hafentag in Portsmouth
Starten heute mit dem ersten Besuch im Historic Dockyard. Da wir vom Internet her wissen, dass es sich um ein sehr großes Gelände handelt, nehmen wir die Räder. Auf der Fähre ist das gar kein Problem, es gibt einen eigenen Bereich für Passagiere mit Rädern. Leider ist dann aber auf dem Gelände das Radfahren verboten, aber es gibt knapp davor nette 'Fahrradparkplätze'. Bei der Kassa geht alles sehr rasch, denn ich brauche nur den Barcode auf meinem Handy vorzeigen und schon sind unsere Tickets aktiv. Da wir zeitlich los sind genehmigen wir uns erst einmal ein Frühstück. Damit vermeiden wir auch den ersten Andrang bei den Schiffen. Wir wollen uns als erstes die HMS Warrior 1860 anschauen und vielleicht auch die Hafenrundfahrt machen. Schon beim Näherkommen steigt unsere Bewunderung für die Befehlshaber der Großsegler. Dieser wurde zwar als Kriegsschiff gebaut, war aber niemals direkt in Kampfhandlungen verwickelt. Außerdem war es eines der ersten Schiffe, welches sowohl unter Segel als auch durch Dampfmaschinen angetrieben fahren konnte. Die notwendigen Schornsteine konnten dafür je nach Bedarf hochgefahren oder versenkt werden. Natürlich konnten wir auch in das Schiffsinnere. Gott sei Dank ist unser Niedergang nicht so steil wie die Verbindungen der einzelnen Decks. Übrigens ist ein Faltpropeller oder eine Klappschraube für das Gewinnen einer um Nuancen schnelleren Geschwindigkeit beim Segeln auch nur die Weiterentwicklung des Gedankens aus jener Zeit. Bei der HMS Warrior 1860 konnte die gesammte Schraube aus dem Wasser gehoben werden. Die Prozedur benötigte allerdings 600 Mann und dauerte einen ganzen Tag! (Alleine ein Schraubenblatt wiegt 20t). Bequeme Kojen gab es auch nicht, die Hängematten der Mannschaft waren gleich über den Kanonen und die an Seilen hängenden Tische jeweils zwischen den Kanonen. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange wir durch das Schiff 'geklettert' sind, es ist sich die Hafenrundfahrt dann gerade noch ausgegangen. Dabei konnten wir nicht nur den ältesten Teil des Hafens sehen sondern führen auch in den Bereich, wo die Navy heute ihren Stützpunkt hat. Neben einigen Fregatten konnten wir auch mal einen Flugzeugträger aus relativer Nähe sehen. Interessant war auch die Information, dass es für U-Bootmannschaften eine jährliche 'Prüfung' gibt, bei der in einem Wassertank, der in einem 50m hohen Turm untergebrachten ist, der korrekte Notausstieg aus einem getauchten U-Boot simuliert wird. Wir waren dann doch froh, dass wir die Räder vor dem Gelände stehen hatten, denn die ~ 500m von der Fähre bis zur Marina wären uns sonst wie 5km vorgekommen.
202.Tag: Montag 28.09.15
Hafentag in Portsmouth
Ausflug Stonehenge, Der Wecker holt uns mitten in der Nacht aus dem Bett. 0700 ist doch mitten in der Nacht. Nach dem Frühstück gehts gleich um 0830 mit der Fähre auf die andere Seite zur Bahn. Gut ausgegangen. Wir sitzen im richtigen Zug. Auf gehts nach Salesbury. Natürlich bei unserem Glück wieder mal eine Umleitung. Zugstau oder so. Na wenigstens ist auf der Umleitungsstrecke alles frei. Trotzdem eine halbe Stunde Verspätung. Den Bus nach Stonehenge finden wir dann auch erst nach 2x fragen und verpassen dadurch jenen, der uns noch zu angemeldeten Zeitfenster 'abgeliefert' hätte. Zur Sicherheit rufe ich das 'Visitor Center' an, erfahre glücklicherweise, dass es kein Problem sei, wenn wir später kommen. Endlich angekommen werden wir nach der Kassa gleich zum Shuttlebus weitergeleitet. Noch haben wir den Steinkreis nicht zu Gesicht bekommen. Dann endlich, nach einer Hügelkuppe sind diese berümten Steine zu sehen. Schaut von hier irgendwie weniger imposant aus als auf den diversen Fotos die wir schon davon gesehen haben - aber wir sind ja immer noch einen knappen Kilometer entfernt. Nach einem weiteren kurzen Fußweg stehen wir dann tatsächlich davor - na ja, leider muss man jetzt so zw. 5 und 10m Abstand davon halten wenn man herum geht. Also so ganz aus der Nähe ist es noch faszinierender wenn man sich fragt, mit welchen Mitteln die Menschen das damals errichtet haben. Zurück beim Visitor Center besuchen wir auch noch das angeschlossene Museum und schauen uns die Nachbildungen der Behausungen der Menschen an, die damals dort lebten und an der Errichtung mitgearbeitet haben. Die Heimreise zum Schiff ist dann problemlos verlaufen.
Zur Gallery Ausflug nach Stonehenge
203.Tag: Dienstag 29.09.15
Hafentag in Portsmouth
Heute ist wieder mal Solobesichtigung dran. Ich werde mir noch weitere Schiffe im Historic Dockyard ansehen. Als erstes geht es auf das einzige erhaltene Schiff aus dem Krieg in den Dardanellen, die HMS M.33. In einer filmischen Dokumentation, präsentiert im Innenraum bekommt man eine Ahnung vom Lärm der Geschütze und den Schreien - seien es Befehle oder auch jene der verwundeten. Schade, dass die Menschheit nicht gescheiter wird und es immer noch Kriege gibt. Um die geborgenen Überreste der "Mary Rose", dem Kriegsschiff von Heinrich dem VIII, wurde zur Restaurierung gleich ein Museum herumgebaut. Sie wurde 1511 fertiggestellt und ging nach 34 Jahren eigentlich direkt vor dem hafen von Portsmouth bei einem Gefecht mit Mann und Maus unter. Erst 437 Jahre später wurden die Überreste entdeckt und gehoben und ist jetzt seit 35 Jahren in dem aufwendigen Konservierungsprozess. Alle Gegenstände, die auch geborgen werden konnten, füllen die zweite Hälfte des Museums. Ich bin ca. 4 Std. drinnen gewesen und habe trotzdem viele Dinge nur flüchtig betrachten können, da dieses Museum etwas früher schließt als die Anderen. Sehr müde und mit vielen Fotos komme ich abends wieder zurück aufs Schiff.
204.Tag: Mittwoch 30.09.15
Hafentag in Portsmouth
Was sich gestern nicht mehr Ausgegangen ist, ist die Besichtigung der HMS Victory und des angeschlossenen Museums. Die HMS Victory durchläuft zurzeit ihre allererste Renovierung und man kann deswegen noch nicht alles anschauen, wird aber trotzdem mittels Wegweisern die einzelnen Decks rauf und runter bis in die tiefsten Laderäume 'gejagt'. Natürlich ist jene Stelle, an der Lord Nelson starb, extra hervorgehoben. Im Museum erfährt man sehr viel über den Bau dieses Schiffes. Auch diesmal wieder viele Fotos gemacht - bin neugierig, wann ich die alle wieder einsortieren und beschriften werde. Na Ja, über den Winter sollte man ja auch irgend eine arbeit haben.
205.Tag: Donnerstag 01.10.15
Hafentag in Portsmouth
Heut steht der Besuch des U-Boot Museum an. Also etwas früher raus aus den Federn. Nach dem Frühstück die Räder raus und auf gehts. Hier hätten wir bis direkt zum Museum radeln können, haben sie allerdings beim Parkplatz stehen lassen, da wir dies nicht vorher wussten. Als erstes das erste Stahl-U-Boot. Besatzung 4 Mann und ein paar Ratten. Die Besatzung durfte über den Torpedos in Hängematten schlafen. Ausgestattet war das U-Boot mit einem Torpedorohr nach vorn, genau im Bug. Sogar die Klappe war zum öffnen mit einem Gestänge von aussen. Dieselmaschine und E-Maschine mit vielen Batterien. Die Ratten waren für Kohlenmonoxydvergiftungsvorwarnung. Mann, schon damals gab es Tierversuche. Groß durften die Menschen auch nicht sein. Danach mit Führung ein großes U-Boot, die HMS Alliance, besichtigt. Da gab es schon feste Kojen drinnen für 60 Mann Besatzung. Die Kojen sind in 3 Stock entlang des Ganges und einmal drinnen liegen hat geheissen, von der selben Position steht man wieder auf, Umdrehen nicht möglich. Vorn und achtern auch Kojen für die Wache. Ein Koch für 60 Mann, mit einem kleinenHerd und alles nicht größer als die Pantrys in Segelbooten. Auch einen Aufenthaltsraum in dem man Filme sehen kann und auch Rauchen erlaubt ist. Die Brücke schaut eigentlich so aus wie in den Filmen. Blos schaut es dort viel größer aus. In Wirklichkeit ist alles viel enger. War schon versucht, dort beim Periskop zu sagen "Nur ein Ping" (Alle die den Film "Jagd auf Roter Oktober" kennen, wissen was damit gemeint ist). Hier sah man allerdings beim Durchsehen nur den Spinnakerturm und nicht ein anderes Schiff oder 'Glubschauge'. Insgesamt ist es interessanter und detailierter als Cartagena.
Zur Gallery Dockyard und U-Boot Museum
206.Tag: Freitag 02.10.15
Hafentag in Portsmouth
Schiffsarbeiten, Computerarbeiten, Studium der weiteren Marinas und die Besonderheiten der nächsten Routen. Sollten, wenn wir in der Früh wegfahren, ein Stromfenster bis Dover haben. Mal sehen, ob die Stromkarten und der Almanac recht haben. Fahren mit den Rädern noch zum Marinabüro um zu zahlen und zum Morrisons für letzte Einkäufe. Für´s Abendessen auch gleich ein ganzes Grillhuhn mitgenommen.