Gibraltar bis Lissabon
Die Fahrt von Gibraltar bis Lissabon in Abschnitten.
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Gibraltar bis Cadiz
50.Tag: Mittwoch 29.04.15
Von Gibraltar Marina Queensway Quay bis Barbate
0935 UTC
Wollen mit der Maschine den engsten Teil der Straße von Gibraltar hinter uns bringen, da auch leichter Gegenwind angesagt ist. Dieser ist in der Düse vor Tarifa wieder viel mehr als angesagt. Wussten, dass Gegenstrom sein wird, durch den Wind leider noch verstärkt - also etwas mehr Gas gegeben. Vor uns macht ein zweiter Segler das Selbe. Ein Kreuzen war in Überlegung, aber ich glaub, nach 4 Stunden sind wir über Grund wieder am selben Punkt. Außerdem müssen wir ja auch schauen, ob wieder soviel Schmutz in den Wasserabscheider kommt.
Wir fühlen uns wie Flussfahrer stromaufwärts. Tarifa schon lange in Sicht. Der Anblick ist schon ein Foto wert. Auf der afrikanischen Seite wird eine Ölplattform in die Straße geschleppt. Schaut sehr lustig aus. Wie wenn der Eifelturm von einem Matchboxauto geschleppt wird.
1300 UTC
Der Strom zeigt es uns hier bei Tarifa, glatte 3kn, müsste ums Kap dann besser sein, mal sehen. Den Wind voll auf die Schnauze, schauen wir mal, wenn der Strom weniger wird.
1400 UTC
Die Dünung ist höher geworden, der Wind hat mit uns gedreht. Also wieder voll auf die Schnauze - eigentlich sollte N-Wind sein. Der Strom müsste laut Angaben bald kentern. Hoffentlich macht er es auch, da eben auch sehr viel Wind ist. Fahren gleich bei einem Unterwasserberg vorbei, dort liegen auch viele Wracks am Grund. Werden aufpassen auf ihn, vielleicht gibt es dort hungrige Fische.
1600 UTC
Der Strom hat nicht zur angegebenen Zeit nachgelassen gehabt. Erst jetzt ist er konstant auf 1kn gefallen. Barbate ist schon hinter dem Kap aufgetaucht. Haben jetzt noch Slalom um die Fischernetze herum.
1720 UTC
Fahren jetzt hart am Wind, allerdings ohne Besan nicht zu segeln. Haben noch 4sm, aber da wir schon viel länger unterwegs sind als wir gerechnet haben, ist es uns doch ein bisschen zuviel Arbeit, Besan rauf und dann wieder runter. Nur mit Vorsegel sind wir um 20° zu tief. Na wenigsten sehen wir danach, wie viel Schmutz wieder im Filter ist.
1830 UTC
Geschafft, eine sehr sichere Marina. Sehr schön, lange Rampen zum Hinaufgehen von den Schwimmpontons. Mit Internet schaut es schlecht aus. Wir werden mal morgen eine Erkundungstour machen.
51.Tag: Donnerstag 30.04.15
Hafentag in Barbate
Ein wunderschöner Tag, die Sonne lacht. Nach dem Frühstück kommen die Räder raus.
Die Erkundigungstour hat sich wie immer gelohnt. Die Häuser schauen aus wie in Griechenland. Viereckig, max. 3 Stock (außer die Hochhäuser für die Sozialwohnungen), nur nicht so weiß gestrichen wie in Griechenland.
Einen Fischmarkt (hier klar oder?) und auch einen Intersport haben wir gefunden. Irgendwie schauen die Geschäfte schon überall gleich aus. Auch den am nächsten zum Schiff gelegenen Supermarkt gefunden (sind zuerst dran vorbeigefahren), ist allerdings mind. 1,5km von der Marina weg. Die Fahrräder haben sich wieder mal ausgezahlt. Haben uns den Supermarkt auch gleich von innen angesehen. Da haben wir wieder mal die Gleichheit der Geschäfte gesehen. Sogar die Waren sind gleich wie überall. Wir waren zur Siesta da. Da der Markt aber durchgehend geöffnet hat, hat er uns allein gehört.
Nach Verstauen des Einkaufs sind wir aufs Tunafest (Thunfischfest) gefahren (ein Tipp der Marina). Stellt sich auf der einen Seite der Lagerhallen als Rummel heraus. auf der anderen Seite als Fressbudenplatz. Die schauen alle ziemlich gleich aus und alle hatten Tunatapas mit Getränk um 3€. Wir probieren auch mal so was. Hat gut geschmeckt, ist so eine Art Frühlingsrolle in Kleinformat. 2 kleine Bissen und weg war’s.
Das Abendessen war dann auch abenteuerlich, da Englisch hier nicht gefragt ist. Frei nach dem Motto: Sprich Spanisch oder nimm was man dir gibt.
52.Tag: Freitag 01.05.15
Hafentag in Barbate
Einen arbeitsreichen Schiffstag gemacht. 1. Mai ist immer verbunden mit Mastklettern. Also so auch meine Frau. Hinauf und Funkantenne fixiert und während des Herunterkletterns den Mast von oben bis unten vom Saharasand gereinigt. Danach Schiff vom Salz befreit. Auch den Filter haben wir kontrolliert, momentan wieder rein, wie es sich gehört. Abends noch ne Runde Radfahren mit verdienter Pizza. Kaffee mit Free Wifi besucht und Wetter abgefragt. Werden morgen früh versuchen zeitlich aufzustehen und nach Cadiz aufbrechen. Von unseren Nachbarn erfahren wir, soll sehr schön dort sein.
53.Tag: Samstag 02.05.15
Von Barbate bis Cadiz
0703 UTC
Momentan windlos, kommt meist mittags. Werden mal fischen.
0940 UTC
Biss, na ja, Schnurspule ratscht aber der Gummi zwischen Schnur und Bissanzeiger ist nicht gerissen. Kleine Makrele (ca. 600g), heutiges Abendessen gesichert. Gibt ja doch noch Fische da. Nach Filetieren wurden 2x250g draus. Der wird gut schmecken heut abends.
1100 UTC
Der Wind kommt zwar von achtern, aber mit 5-8kn fangt man nicht mal mit Gennaker was an. Noch dazu die Dünung von leicht Bb-voraus.
1130 UTC
Wind gedreht, wollen mal schauen, ob wir mit den Segeln was zusammenbringen, schaut aber nicht gut aus.
1155 UTC
Haben auch noch Besan dazu gesetzt, allerdings nur 2,5kn Fahrt und jetzt 0,5kn Strom dagegen. Also Maschine wieder an. Rund um uns rauben Fische und die Möwen freuen sich, nur unseren Superfisch im Kielwasser sieht keiner von denen.
1320 UTC
Schwenken zum Einfahrtskanal nach Cadiz etwas früher ein als unser geplanter Wp. Ist ganz ruhige See.
1335 UTC
Doch noch einen Biss 2,5sm vor der Einfahrt. Wieder eine kleine Makrele. Jetzt gibt’s noch Arbeit in der Küche. Rute bleibt herinnen.
Sind super in die Marina gekommen, gibt hier auch einen Steg zum An- und Abmelden. Hoffentlich haben sie auch schon offen, ist ja knapp vor 1700 OZ. Aber wir liegen gut da, wird schon wer kommen.
1550 UTC
Schöne Marina, liegen neben Engländern. Finger an der Stb. Seite. Wir werden hier wieder mal Sightseeing machen. Fahrräder raus und rein ist schon eine Kleinigkeit, aber heute gibt es nur mehr frisch gefangene Makrele.
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Cadiz
54.Tag: Sonntag 03.05.15
Hafentag in Cadiz
Nach langem Schlafen, Erkundungstour. Die Tide (momentan Spring) ist schon 3m. Mit den Schwimmstegen ist das kein Problem. Die hängen alle an eingeschlagenen Stahlpiloten. Man merkt es nur, weil einmal die Spitze dieser Piloten auf Augenhöhe ist und dann schaut man rauf. Die Rampen sind sehr lang, angenehm zum Raufgehen, auch bei NW. Gleich hinter der Marina ist die erste Herausforderung für uns, ein Berg. Allerdings nicht lang. Nach ca. 1km Fahrt sind wir am Rand der Altstadt. Da gibt es auch die ersten Geschäfte zum Einkaufen, Shops in der Marina sind zwar auf der Orientierungstafel angeschrieben, aber nie besiedelt worden. Beim Fahren zur Stadt sahen wir auch schon 2 Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen. Die 'Aurora' und 'Aida Magic'. Also muss die Stadt interessant sein.
Bei der Touristeninfo bekommen wir Stadtpläne und hop-on and hop-off Bus Infos. Außerdem gibt es hier 3 geschichtsträchtige Routen durch die Altstadt. Zur leichteren Orientierung sind diese mit verschiedenen Farblinien am Gehsteig markiert. Bei interessanten Plätzen steht immer eine Tafel, um was es hier geht. Viele Straßen sind hier noch enger als in Gibraltar, ist Cadiz doch eine der ältesten Städte Westeuropas. Der Verkehr geht dafür auch nur drum rum. Bei der Kathedrale dann Pause. Frozen Yoghurt mit frischem Obst gegessen und Bilder von den Kirchen und Stadtmauerndurchgängen gemacht. Danach wieder außen entlang um die Stadtmauer und bei der Durchfahrt zur neuen Stadt kehrt gemacht und zurück Richtung Marina. In diese Richtung ist der Berg bei der Marina etwas flacher. Mal sehen was der nächste Tag bringt.
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55.Tag: Montag 04.05.15
Hafentag in Cadiz
Heute wieder mal Kulturtag. Mit den Rädern wieder in die Stadt. Hop-on Hop-off gebucht, 12€ pro Person (hier hat man kein Herz für arme Pensionisten). Nicht billig und doch billig, denn das Ticket gilt den ganzen Tag und man kann so oft man will ein- und aussteigen, war’s aber wert. 2 Kopfhörer dazu, allerdings nicht in weiß sondern nett in Pink. Endlich bin ich auch mal mit Kopfhörern dagesessen wie die, die dauernd Musik hören. Zu klassischer Musik hörten wir die Erklärungen zu der Route, in super Deutsch. Sehr gute Erklärungen zu der Geschichte von Cadiz. War ein bisschen windig, sind die Route aber durchgefahren und nicht dazwischen ausgestiegen. Haben uns aber Punkte zum Anfahren mit dem Rad gemerkt, um in Ruhe Fotos zu machen. Sind dann außen entlang der Stadtmauer mit dem Rad die halbe Stadt abgefahren bis zur 1. Wehranlage. Viele Fotos von Wasser und Land gemacht. Ob wir zur zweiten Wehranlage (eh schon oft fotografiert) auch noch hinausfahren, werden wir sehen, für heute war es zu windig.
Mit Hilfe der Citymap dann quer durch die Stadt Richtung Marina. Dabei endlich auch mal ein Fischereigeschäft gefunden. Werden wir dann morgen besuchen, heut noch Siesta gehalten. Die Öffnungszeiten der Geschäfte sind hier schon sehr verschieden, es gibt keine starre Regelung.
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56.Tag: Dienstag 05.05.15
Hafentag in Cadiz
Das Aufstehen ist wieder mal schwer gefallen. Wollten eigentlich zeitlich in die Stadt zum Markt fahren, werden sehen, ob er noch offen hat. Klar - war wieder mal Siesta, als wir endlich dort waren. Dafür hab ich einen Carrefour Markt entdeckt von dem ich schon immer wissen wollte, wie der so sortiert ist, da diese Supermarktkette auch in sehr vielen Ländern vertreten ist. Also Räder wieder mal gut abgesperrt und rein ins 'Vergnügen'. Im Grunde genommen wieder sehr viele Produkte wie in anderen Supermärkten. Auch der Carrefour hat seine eigene Produktlinie die in den Preisen sehr günstig ist. Finden Granulat für Orangensaft zu einem vernünftigen Preis. Werden es ausprobieren, damit wir mal eine Abwechslung zum Eistee haben. Ärgern uns nach dem Einkauf, dass wir wieder mal nur eine Radsatteltasche mitgenommen haben - wollten ja ev. nur etwas Obst oder Gemüse am Markt kaufen (haben ja extra 2 gekauft gehabt fürs Einkaufen), aber Gott sei Dank ist im Rucksack noch Platz genug, um auch die Eier sicher zum Schiff zu bringen.
Am Heimweg sind wir dann doch auch noch beim Fischereigeschäft stehen geblieben und habe eine neue, etwas bessere Schleppangel mit Rollen bei der Schnurdurchführung, mit stärkerer Schnur und einer Spule mit automatischer Schnurführung gekauft. War dann recht lustig, mit der Rute in der Hand Rad zu fahren. Jetzt brauchen wir aber keine Sorge mehr zu haben, wenn doch mal ein sehr großer Fisch anbeißt.
Irgendwann werden wir uns daran gewöhnen, dass wir schon westlich vom Nullmeridian sind und die Sonne viel später auf- und untergeht. Machen uns zur Probe gleich mal einen Orangensaft und stellen fest, dass wir aus der Granulatmenge für einen Liter gleich 2 Liter machen können. Sonst wäre er uns viel zu süß. Werden also noch welche kaufen.
57.Tag: Mittwoch 06.05.15
Hafentag in Cadiz
Heute hat das Wetter gepasst, um die große Festung zu besuchen. Sind entlang der Stadtmauer gefahren und haben diesmal einen guten Eindruck von den vielen Riffen bekommen, da gerade Niedrigwasser war und sehr viele gut zu sehen waren. Über einen sehr langen Damm sind wir bis zur Festung gefahren und konnten auch drinnen mit dem Rad entlang der Außenmauer rundherum fahren. Wieder sehr eindrucksvoll die Leistung der Menschen von damals. Das Einzige was nicht so wirklich hingepasst hat war der Leuchtturm. Ist sicher aus viel jüngerer Zeit, da es ein 'hässlicher' Metallturm ist.
Da wir heute zeitlicher dran waren, sind wir zur Markthalle gefahren. Diese ist sehr groß und sehr gut strukturiert. Entlang der Außenmauer sind die Stände mit Milch- und Fleischprodukten. In der Mitte gibt es noch mal zwei Reihen von Ständen, auf deren Außenseite die Gemüse- und Obststände und auf der Innenseite die Fischstände sind. Sehr interessant, wie viele verschiedene Fische hier angeboten werden, alle sicher fangfrisch aus den Gewässern vor Cadiz. Haben bei einem Stand auch zugesehen, wie ein großer Thunfisch (geschätzte 20-30kg) zerlegt wurde. Konnte feststellen, dass ich es voriges Jahr bei dem, den wir gefangen haben instinktiv genauso gemacht habe. Schlagen bei Käse, Obst und Gemüse zu - haben diesmal ja beide Satteltaschen mitgenommen. Geh auch noch mal in den Carrefour, um noch Saftgranulat zu kaufen. Ist natürlich wieder etwas mehr geworden und da wir nicht in der Siestazeit dort waren, war die Schlange bei der Kassa enorm. Müssen die Leute hier nicht arbeiten, da so viele um diese Zeit beim Einkaufen sind?
Da es wieder mal an der Zeit war einen Ölwechsel beim Motor zu machen, haben wir uns erkundigt, ob es hier einen Mechaniker gibt, der das für uns machen kann. Nicht, dass wir es nicht selber gekonnt hätten, aber so hatten wir keine Probleme mit der Entsorgung des Altöls und keine ölige Pumpe, die wieder einen besonderen Stauplatz gebraucht hätte. Früher oder später wird das sowieso dann mal notwendig sein.
58.Tag: Donnerstag 07.05.15
Hafentag in Cadiz
Insgesamt ein sehr schöner und ruhiger Tag. Mittags zum Frühstück gleich mal in der Kantine ein Frühstücksmittagessen gegessen. Danach Siesta am Schiff. Man muss sich ja landesmäßig anpassen. Allerdings etwas früher abgebrochen, um einkaufen zu fahren, damit nicht wieder soviel los ist. Da wir wieder hier weg wollen, danach in ein Kaffee auf ein Eis und Winddaten runterladen.
59.Tag: Freitag 08.05.15
Hafentag in Cadiz
Lazy Day angesagt. Da die gestrigen Winddaten gesagt haben, Samstag oder Sonntag Windfenster nach Lisboa, zum Tanken auf die andere Seite des Stegs fahren. Schon wieder Arbeit gesehen, Logge funktioniert nicht. Also ausbauen. Wasser in der Bilge der Logge, müssen es beobachten. Bei Kontrolle nicht verstanden, warum sie nicht geht, denn eine so reine Logge haben wir schon lange nicht gehabt. Grib Winddaten über Handy runtergeladen. So wie es aussieht, Sonntag ablegen. Die Windfenster nach Norden werden schon kürzer. Na wir werden es schon schaffen nach oben. Lisboa ansehen können wir ja doch nicht auslassen.
60.Tag: Samstag 09.05.15
Hafentag in Cadiz
Noch ein Lazy Day am Schiff. Na ja, nicht ganz. Endlich mal ausprobiert, wo und wie man die Action-Cam montieren kann. Könnt ja sein, dass es etwas zu filmen gibt. Von unseren Tabletten brauchen wir auch welche aus der Staubox in der Stb Vorschiff Bilge. Wasser drinnen - aber zum Glück nicht in den Boxen mit den Medikamenten. Wieder Arbeit. Schiff aufklaren für morgen zum Ablegen gehört auch noch dazu. Räder verstauen, Navitisch herrichten, Wasser tanken. Im Schiff und draußen hat es 30° erreicht. Wird endlich Zeit, dass wir nach Norden kommen.
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Cadiz bis Lissabon
61.Tag: Sonntag 10.05.15
Von Cadiz bis 36°49,3N 007°55,4W
0700 UTC
Schaut gut aus für heute. Die Sonne scheint, der Wind hat auf E gedreht, machen uns fertig zum Auslaufen. Die Winddaten sagen ein bisschen mehr Wind an als gestern, allerdings eben von achtern und bis zu 4Bft. Die Tanks sind voll, das Schiff bereit. Schauen wir mal, was die portugiesische Küste bringt.
0840 UTC
Sind bei Fahrwassermitte. Die Welle meldet sich auch schon ein bisschen von achtern. läuft aber ruhig und haben auch Strom von achtern.
1000 UTC
Nachdem der Wind kurz mal aufgefrischt hat, gerade soviel, dass wir kurz mal auf Fock einreffen mussten, wird er jetzt immer weniger. Das Segel schlägt schon wieder in der Welle.
1202 UTC
Biss. Kleine Makrele am Haken. Nächstes Mal muss wieder meine Frau die Rute reinholen, fängt die größeren Fische. Ich hab ja auch angebissen.
1215 UTC
Na hoffentlich dreht der Wind wieder um, angesagt wurde rein NE-E-SE. Immer die Maschine ist auch echt fad.
1610 UTC
Dünung kommt von hinten, leichter Wind auch. Das Ganze ist momentan wieder mal Maschinenpartie. Haben eigentlich von den Wetterkarten her angenommen, halbwegs konstanten Wind von achtern bis zum Kap de Vincence zu haben. Na auf jeden Fall besser als 8Bft auf die Schnauze.
1730 UTC
Probieren mal zu segeln, die Maschine leidet schon auch unter der Dünung. Schauen wir mal, ob es was wird. 4-5kn sollten es schon werden, sind momentan ca. auf 3kn
1800 UTC
Sind des Öfteren auf 3,5kn gestiegen, allerdings haben wir Sorge, wenn wir uns zu lang spielen, dass das Windfenster nach Lisboa aus ist. Hätten bis morgen abends bis zum Kap gebraucht.
2000 UTC
Habe alle Uhren auf Greenwich Sommerzeit umgestellt, da wir bereits in portugiesischen Gewässern sind, und die Portugiesen Greenwichzeit haben.
2315 UTC
Haben wieder mal Begleiter. Zwei relativ große Delfine spielen um unseren Bug herum.
62.Tag: Montag 11.05.15
Von 36°49,3N 007°55,4W bis 38°14,3N 009°17,7W
0030 UTC
Wind von achtern hat sich ein bisschen verstärkt. Mal sehen, wie es mit der Genua geht. Wollen ja nicht dauernd mit der Maschine fahren, sonst sind wir ja ein Motorboot.
0200 UTC
Die Geschwindigkeit ist wieder gefallen. Der Wind ist eher bei 3Bft. Haben allerdings Strom von ca. 0,5kn, sind noch bei 4kn über Grund. Allerdings werden wir sehen wie lang es noch geht, wenn der Wind nicht ein wenig zunimmt.
0300 UTC
Der Wind hat bei meiner letzten Eintragung mitgelesen. Hat ein bisschen zugelegt. Fahren jetzt konstant über 4kn manchmal sogar 5. Die Welle von achtern ist allerdings auch etwas höher geworden. Ist eben so, bei langem Anlauf wird auch die Welle höher, dafür aber lang gezogen.
0400 UTC
Die Küste vor uns, das Kap, schält sich langsam mit seinen Lichtern aus der Nacht. Das große Drehfeuer streicht über den Horizont. Schaut recht gut aus, dass wir spätestens mittags Ortszeit da sind. Der Wind hat sich momentan ganz gut eingependelt, fahren weiterhin fast dauernd über 4kn. Ist jedenfalls angenehmer und ruhiger. Der Halbmond steht jetzt achtern über uns, nach dem Aufgehen hat er gespenstische Schatten des Windgenerators und der Solarpanele auf das Schiff und das Vorsegel geworfen. Bringt schon so manche Unruhe in die Gedanken.
0530 UTC
Die Sonne hat sich mit leicht rötlichem Kopf über den Horizont gekämpft. Navibeleuchtung aus. Bb achtern liegt eine lange dunkle Wolkenbank. Na hoffentlich will sie nicht zu uns. Leider zeigt unsere Wetterstation auch Regen an. War überhaupt nicht angesagt. Na mal schauen, was der Freiluftsport heute so alles bringt.
0715 UTC
Der Wind ist kontinuierlich abgeflaut, nur noch unter 3kn. ETE wird zu hoch, wollen nicht in der Nacht in Lissabon ankommen. Also wieder mal ein bisschen Batterie laden.
1105 UTC
Man sollte doch oft ein wenig warten, bevor man Maschine auf Segel oder umgekehrt ändert. Die Rollfock verleitet oft dazu. Allerdings ist auch das Problem der hohen Welle. Wenn das Segel nur mehr schlägt und Rigg und Tuch leiden, will man es vom Leid befreien. Jetzt läuft es mal gut, werden sehen wie lange, sind ja umlaufende Winde angesagt.
1200 UTC
Die Dünung mit 3-4m von vorn, der Wind von hinten, man weiß nicht, was man einstellen soll.
1245 UTC
Wieder Maschine, 20min schlagende Segel und keine Fahrt hat gereicht. Jeder Schlag des Segels ist ein Schmerz für uns. Das mit den umlaufenden Winden stimmt scheinbar, vor allem mit dem stärker und schwächer werden. Aber besser, hier wenig Wind von hinten, als auf die Schnauze und kreuzen müssen.
Wieder hat sich eine Schwalbe unser Schiff als Ruheplatz ausgesucht. Zuerst am Bimini, noch mal weg, dann auf meinen Arm. Bin im Heckkorb gesessen, keine Ahnung wer mehr erschrocken ist, die Schwalbe oder ich. Nach einem ungemütlichen Sitzen auf den Holzsitzen ist sie in den Niedergang geflogen. Bin dann nachgegangen, wohin sie geflogen ist wollte ich wissen. Nach dem Heruntergehen hab ich sie fast mit der Hand gestreichelt, weil ich sie nicht sah, sitzt am Deckel unserer Mistbox in der Küche. Beweisfoto mit dem Handy gemacht. Sie fühlt sich wohl, macht jetzt ein Nickerchen. Hoffentlich weck ich sie nicht beim Rausgehen, muss ja dann wieder einen Rundblick machen.
2000 UTC
Nachdem die Schwalbe kurz weggeflogen ist, kam sie wieder zurück und hat sich in ein dunkles Eckerl gesetzt und schläft jetzt wieder. Hoffentlich erholt sie sich, damit sie wieder weiterfliegen kann.
63.Tag: Dienstag 12.05.15
Von 38°14,3N 009°17,7W bis Lisboa
0215 UTC
Geht zwar nur 5-8kn Wind von Bb achtern, doch wir wollen das Tageslicht zum Einlaufen abwarten, um einen ersten Eindruck von der Stadt und vielleicht auch einige Fotos zu bekommen. Das Vorsegel schlägt nicht ganz so arg herum, da nur sehr leichte Bewegung im Schiff ist, die Dünung ist zwar hoch aber sehr sehr lang gezogen. Unsere Schwalbe schläft in ihrer Ecke auf der Kiste, als ob wir nicht da wären. Na wenn sie aufwacht in der Morgensonne, wird sie gleich Land sehen. Hoffe, sie findet ihre Familie wieder.
0300 UTC
Zwei Fischer kommen von Stb achtern, Fischer nur deswegen, weil ich ihre Aufbauten sehen konnte. Sie laufen gerade aus Setubal aus, möglicherweise zum Fischen. Ich glaube, die haben mich nicht mal gesehen, der eine ist auf 20m vorbeigefahren. Ich meine, es ist sich alles ausgegangen, allerdings fand ich es sehr rücksichtslos, nach quasi Überholen vor dem Bug den Kurs mit 20m zu kreuzen. Na ja, Fischer hab ich leider schon oft als rücksichtslos kennen gelernt.
0405 UTC
Lauft langsam aber ganz gut mit dem Segel. Langsam wollt ich ja, ist somit gelungen, der Strom setzt auch noch mit 1kn mit uns, somit fahren wir fast 3kn. Alles ist feucht hier. Haben mal die Heizung wieder ausprobiert, damit die Feuchtigkeit in der Kabine sinkt. Die Wetterstation zeigt auch Regen an, dabei wurde noch keiner vorausgesagt. Die muss sich auch erst an hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnen.
0515 UTC
Der Tag erwacht langsam mit viel dunklem Hochnebel. Neben uns gleich zwei Kreuzfahrtschiffe zum Einlaufen. Die "Ryndom" und die "Prinzendam". Haben sich gerade am Funk ausgemacht, wer was macht und wer als Erstes einläuft. Beide so 3000 Personen an Bord wie ich von der Größe her schätze. Hinter mir hab ich am AIS auch noch die "Mein Schiff 1" ausgemacht, auch mit Zielhafen Lisboa. Na da wird es heut rund gehen drinnen.
0600 UTC
Maschine, da der Verkehr sehr stark wird. Fahren langsam, "Mein Schiff 1" und ein Schiff der Marine sollen noch vor mir fahren.
0645 UTC
Haben uns bei Lisboa Control gemeldet und grünes Licht zum Einfahren in den Hafen bzw. die Marine 'Doca de Alcantara' erhalten.
0845 UTC
Mal gleich in der Nähe des Büros angelegt, damit Skipperin nicht so weit laufen muss. Marina liegt hinter einem Containerumschlagplatz. Sehr sicher.
Die Marina gleich unter der großen Strassen- und Eisenbahnbrücke ist nicht empfehlenswert, der Lärmpegel darunter ist zum verrückt werden. Dafür sind die Brückenpfeiler nett bemalt.
0910 UTC
Fahren mal weiter, war ein falsches Büro. Mussten leider unsere Schwalbe aussetzen, ist auf der Staukiste einfach umgefallen. Hat danach auch auf kein Wasser am Schnabel reagiert. Wir glauben, sie hat sich den Platz zum Sterben ausgesucht. Meine Frau hat sie dann in eine grüne Wiese in den Schatten gesetzt, wir wünschen ihr alles Gute.
0930 UTC
Wir haben das Büro entdeckt, klein und unscheinbar. Da ist auch der einzige Aufgang. Sind ganz innen längsseits gegangen. Nach Anmeldung kommt mal die Order, hier liegen zu bleiben. Eigentlich ein super Platz, nur ein kurzer Weg zu den Sanitäranlagen und zum Ausgang der Marina. Können unsere Fahrräder auch auf dem Radständer vis-à-vis vom Büro abstellen und brauchen sie nicht jedes Mal die Rampe rauf- und runter schieben, um sie am Schiff abzustellen.
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Lissabon
64.Tag: Mittwoch 13.05.15
Hafentag in Lisboa
Der Tag hat gut angefangen, Sonne scheint, war nicht anders zu erwarten. Fahrräder raus, für die erste Erkundungstour. Richtung Osten entlang vom Wasser, haben auf dem bekommenen Stadtplan dort eine Info für Touristen gefunden, die wir aufsuchten. Mann, die Fahrradwege hier sind ein Traum, die meiste Zeit Kopfsteinpflaster, mal größer, mal kleiner. Hat nur den Vorteil, dass sich unsere Ganzkörperrüttelmaschine immer wieder von selbst in der Intensität umstellte. Die Info zufällig unter den Arkaden gefunden, da man über den davor liegenden Platz nicht fahren konnte, wird hergerichtet für die Militärpräsentation, konnten wir das große Transparent nicht sehen. Ausreichend Infomaterial bekommen. Danach ein wohlverdientes Eis. Die Rüttelmaschine zurück braucht ja auch was zu tun. Während des Eisessens Sichtung des Infomaterials. Woow, wie ein Kind im Wurstelprater, rote Busse, gelbe Busse, große und kleine, grüne, rote und gelbe Trams. Wenn wir mit allen fahren wollen, brauchen wir mindestens 1 Woche und jeder Anbieter ist natürlich der Beste. Dazu noch Kombiangebote und freie Eintritte in Museen und Aquarien. Also, selbst eine vernünftige Auswahl wird schon eine Woche dauern. Dazu gibt es glaub ich 500 Museen hier, also mal fragen, was ein Jahresvertrag in der Marina kostet?
Danach eine Rundfahrt um den Platz. Vor dem Triumphbogen fahren ja noch dazu dauernd die Trams und Busse (mit und ohne Dach) durch. Dazu auch noch Kleinfahrzeuge, so genannte 'Tuck Tuck' kennen gelernt. 1Std Castletour usw. Mann schlimm, da brummt einem ja richtig der Kopf, auf nach hause.
65.Tag: Donnerstag 14.05.15
Hafentag in Lisboa
Nach dem Durcharbeiten der Unterlagen sind wir leicht frustriert aber doch zu dem Entschluss gekommen, wir fahren zuerst mal mit den Rädern gegen Westen. Ist irgendwie so, wie wenn man in einer Gasse 100 Parkplätze zur Verfügung hat. Welchen nehmen wir? Auch wollten wir erkunden, wo der angegebene Supermarkt ist. Soll gleich auf der anderen Seite der Straße und der Bahn sein. Wollen uns ansehen, wie der in Portugal aussieht, Uff, und wie kommen wir über die Strasse und die Bahn? Schalte mal mein gescheites Navi im Fahrradmodus ein. Na das zeigt mir gleich mal nicht zur Bahn, nein, weg davon. Erst weiter nach Westen und dann über die Bahn, auweia, das Navi meint die Straßenbrücke. Die ist sehr steil, einer fährt grad drüber obwohl für Fußgänger und Radfahrer verboten. Wir noch mal zurück zum Ausgangsort. Unterführung gefunden, endlos Stufen ohne Schienen für Fahrräder und Kinderwagen, also nur für "normale, fitte" Fußgänger. Einer kommt gerade mit Fahrrad huckepack herauf, jung, sportlich, high tec Rad. Nach der Frage, ob's nur hier geht, meinte er ja. Also, das war uns zu steil, vor allem, wenn man dann die Satteltaschen am Rad voll gepackt vom Einkauf hat. Also fahren wir mal nach Westen weiter, vielleicht gibt’s ja doch mal einen für Radfahrer geeigneten Weg über die Strassen und die Bahn. Bei einem Übergang war sogar so eine Schiene (U-Profil) drauf fürs Räder durchschieben. Ich wollt es mir bei der Steilheit gar nicht wirklich vorstellen. Am Abend in der Marina fragten wir über dieses Problem mal im Büro nach. Die Meinung war, entweder zu Fuß durch die Unterführung bzw. mit dem Rad nach Osten ca. 2km, beim Bahnhof über alles drüber und dann wieder 3km ‚zurück’ zum Supermarkt - also ca. 5km um zum Supermarkt zu kommen und dann vollbepackt wieder 5km bis zum Schiff. Also irgendwie kam mir das dann wie ein eiserner - elektrischer Zaun vor.
Nach Westen sind wir bei den anderen Marinas vorbeigekommen, die auch vom Port of Lisboa betrieben werden und gleich viel kosten wie 'unsere' Marina. Waren über die Stille in unserer Marina sehr glücklich. Vorbei am Denkmal der Entdecker, 29 Reihen Fotoapparate, wir auch mitten drinnen, na klar. Problem war nur, der schöne große gute Fotoapparat ist am Schiff gelegen, wir wollten noch nicht richtig Tourist spielen. Also auch wie so Viele heutzutage nur mit dem kleinen Fotoapparat, bzw. Tablet oder Handy. Vis-à-vis sahen wir schon mal von außen das Schifffahrtsmuseum. Danach weiter zum Turm von Belem. Mann war dort was los, über den Wehrgraben standen die Leute angestellt. Einfach mal Fotos gemacht. Daneben auch ein Militärmuseum über den 2ten Weltkrieg gesehen. Wir sind aber eher gleich fürs Zurückfahren gewesen, aber nicht ohne vorher kurz am Denkmal für die Gefallen inne zu halten.
Fast schon zurück in der Marina sahen wir noch ein gelbes, 'hochbeiniges' Monstrum stehen. Hippo das Flusspferd, ein gelbes Amphibienfahrzeug. Mit diesem werden auch Rundfahrten angeboten, wobei sogar eine Runde im Wasser gefahren wird. Der Fahrer der uns ansprach, machte uns auch noch auf Sintra aufmerksam. So, jetzt hatte ich von Angeboten genug und sagte zu meiner Frau: Morgen früh Fotoapparat um den Hals, damit er vor dem Bauch baumelt, Bauchtascherl umhängen, Kapperl auf und vor die Marina gehen und sagen: "Hier sind wir Touristen, der Nepp kann beginnen".
66.Tag: Freitag 15.05.15
Hafentag in Lisboa
Um den Muskelkater der letzten beiden Tage zu bekämpfen, sind wir heute wieder zum Praca do Comercio gefahren und ein wenig durch die Fußgängerzone spaziert. Sollten wir wirklich keinen brauchbaren Übergang über die Strassen und die Bahn finden, gibt es zumindest beim Bahnhof einen kleinen Supermarkt.
Zur Gallery Lissabon mit Rad und Bus
67.Tag: Samstag 16.05.15
Hafentag in Lisboa
Heute Früh war es soweit. Mit Rucksack, Kamera und Kapperl bewaffnet sind wir zur nähesten Hop On-Hop Off Station gegangen. Ich noch den Stock dazu genommen. Die perfekten Touristen. Erstes Erlebnis der Bus. Wir wussten, dass es 2 Unternehmen gibt, rote und gelbe Busse. Erster Bus, rot, hurra, der gehört uns. Wollen ein preisgünstiges Kombi-Ticket für alle 4 Strecken. Der Fahrer sagt, seine Kompanie hat nur 2 Strecken. Aha, Rot ist nicht gleich Rot, wir brauchen einen roten Bus der Gray Line. Hier gibt es also 3 Unternehmen, von denen zwei mit roten Bussen fahren. Na der 3.te Bus war’s dann. Wir fangen an unsere Runden zu drehen, die Kopfhörer diesmal in altrosa, im Ohr. Die geben aber bei dieser Linie nur Gekreische von sich, auch auf anderen Sitzen. Dürften die ältesten Busse erwischt haben. Allerdings einige Motive für die Kamera gefunden. Sind dann die Außenlinie gefahren, wollten schauen, wo wir am besten Aussteigen für das Ozeanarium. Auch nach Cascais raus wollten wir, um zu sehen wie diese Marina liegt. Na da draußen ist viel Verkehr und Trubel, da ist es ja hier in Lisboa richtig ruhig. Haben dann noch den letzten Bus erwischt, um ganz nah zur Marina zu kommen.
Zur Gallery Estoril und Cascais
68.Tag: Sonntag 17.05.15
Hafentag in Lisboa
Heute zeitlich aufgestanden, damit wir ins Ozeanarium kommen. Wecker gerichtet. Auf meine Frage, was mach ich schon um 0700 OZ auf? bekam ich glatt die Antwort: 'Sonntag ist, hast immer gesagt, Sonntag früher aufstehen, damit er länger dauert'. Na ja, haben ja volles Touristenprogramm. Der erste Autobus ist schon mal später gekommen, Straßensperren wegen eines Laufes oder so, haben schon Läufer beim Gehen gesehen. Wir wollten beim Zoo 'umhüpfen' in jene Linie, die zum Ozeanarium fährt. Wegen der Straßensperren ist er aber eine andere Route gefahren und wir mussten bis zum "Hauptumschlagplatz" fahren.
Dort haben wir dann in der prallen Sonne eine glatte Stunde auf die nächste Linie warten müssen. Auf unsere Fragen was den los sei, erhielten wir die Antwort, dass alles hier abgesperrt ist und Aufbauarbeiten wegen eines wichtigen Fußballmatches im Gange sind. Championsleage oder so und der Club 'Benfica Lissabon' die Chance hat zu gewinnen. Ab 14Uhr ist alles anders hier.
Na gut, also ab ins Ozeanarium. Dort hatten wir gleich freien Eintritt, wegen meines 80%igen Handicaps beim Gehen und Pensionistin. (Haben geglaubt, ich sitz im Rollstuhl und die arme Pensionistin muss mich schieben). Woooow, das war was ganz interessantes. Super gemacht auf 2 Ebenen. Super Erlebnis, nicht zu beschreiben, viele Fotos gemacht.
Danach das System der Menüs hier mal begriffen. Suppe, Hauptspeise (3 zur Auswahl) danach noch Nachspeise und ein Getränk 10€. War super.
Dann in den Park der ehemaligen Expo gegangen um mit der Cabinenbahn zu fahren (auch hier hat die Fa. Doppelmayer zugeschlagen). Die Bahn ist leider ein wenig teuer und nur entlang des Wassers, war eher fad wie wir nachher festgestellt haben.
Wir sind echt müde und wissen auch nicht, ob wegen vorhin erwähntem Fußballmatch überhaupt noch Busse durch die Stadt fahren können. Also haben wir uns zurück ein Taxi genommen, Hat 11€ gekostet, sind andere Preise als in Wien. Dafür ist er auch schnell gefahren.
Ein aufregender Tag und danach eine laute Nacht, Benfica hat gewonnen, das haben wir gehört.
69.Tag: Montag 18.05.15
Hafentag in Lisboa
Da wir heute mit dem Hop On-Hop Off noch bis 1300 fahren können, sind wir zeitlich aufgestanden, auch mal am Montag den Wecker gerichtet. Als wir beim Zoo vorbeigefahren sind konnten die Pfeiler der Hochstraße fotografiert werden. Haben uns so gefallen, weil Sie mit Zootieren bemalt sind. Beim Umschlagplatz dann auf die grüne Tour umgestiegen. Kleiner Bus, durch die engen Gassen wo auch die Straßenbahn fährt. Da war es des Öfteren echt eng. Nach voller Tour dann noch mal bis zum Platz des Handels mitgefahren. Nach essen eines Menüs haben wir uns die 'Lisboa Story', ein weiteres Museum, angesehen. Also wooow, das ist echt schön gemacht. Sogar mit Film über das schwere Erdbeben 1755 mit den 3 nachfolgenden Tsunamiwellen.
Zur Gallery Kastletour Öffis Hippo
70.Tag: Dienstag 19.05.15
Hafentag in Lisboa
Nachdem wir lang geschlafen haben, ausprobieren, wie man mit dem Fahrrad hinter dem eisernen-elektrischen Vorhang (Eisenbahnen) nach Westen kommt. Besser als wir geglaubt haben, müssen allerdings auf der Straße radeln. Jetzt endlich kamen wir zur Besichtigung und kleinem Einkauf zu dem näheren Supermarkt. Über altes Kopfsteinpflaster dann noch wegen der Selbstbedienungs-Wäscherei geschaut, Marina hat keine Maschinen. Da wir auch noch die Umgebung ein wenig erkunden wollen, wollen wir noch um einen großen Häuserblock radeln. Ha ha, steiler Berg, also die Räder mal raufschieben. Die Traversierung ging dann schon, danach wieder Kopfsteinpflaster steil runter. Vorbei beim nächsten Einkaufszentrum (Lidl ist überall). Sollten mal reinschauen ob sie 'Knacka' haben aus Österreich. Ansonsten doch ein ruhiger Tag.
71.Tag: Mittwoch 20.05.15
Hafentag in Lisboa
Ein unbedingtes Muss in Lisboa ist das Marinemuseum, das wir uns heute gaben. Nicht das von den Kriegen, sondern jenes, welches alles über alte Schiffe, Karten und Navigationsinstrumenten zeigt. Mit dem Rad wollten wir nicht hinfahren, daher mussten die Öffentlichen mal herhalten. Also über die Brücke des eisernen elektrischen Zauns zur Bus- und Tramhaltestelle. Bus kam früher, Karten gibt’s beim Busfahrer. Super hingekommen, obwohl es sehr mühsam ist in Lisboa herauszufinden, wie die Öffis fahren.
Nach einem kleinen Spaziergang sind wir beim Eingang angelangt. Wir haben Glück, heut ist für dieses Museum ein Freudentag, Eintritt frei. Nach der ersten halben Stunde wussten wir, wir hätten doch zeitlicher aufstehen sollen. Ist fast ein 2-Tagesprogramm. Die Exponate bis ins kleinste Detail nachgebaut. Von Handelsschiffen und Kriegsschiffen, bis hin zu den typischen Fluss-Schiffen der einzelnen Flüsse. In jedem Delta eine eigene Entwicklung. Sogar die Ladebäume mit Strickleiter und Ladeseil sind drauf. Man glaubt gar nicht, wie viele verschieden Schiffe und vor allem Takelungen es gegeben hat. Auch ein eigener riesiger Ausstellungsraum mit den verschiedenen Bargen der Könige. Die sind alle noch mit 6-100 MS (Mannstärken pro Ruder). Einige Aufnahmen gemacht. Zu guter letzt noch Wasserflugzeuge der Anfangszeit und jetzt. Beim Hinausgehen dann noch Fahrzeuge der Militärmarine bewundert. Vom langen Mercedes für die 'Besseren' bis hin zu VW Käfer und R4 für das Fußvolk. Aber da sollten sich einige ein Beispiel nehmen, die waren alle 20-40 Jahre im Dienst.
Danach noch ein Besuch beim gefundenen Yachtausstatter. Halbwegs gute Sortierung, allerdings Preise die nicht von schlechten Eltern sind.
Sintra
72.Tag: Donnerstag 21.05.15
Hafentag in Lisboa
Da das Aufstehen sehr schwer fällt, haben wir uns entschlossen heute per Bahn nach Sintra zu fahren und dort mal 2 Nächte zu bleiben, um einen vollen Tag dort alles in Ruhe anzusehen. Nicht wie vorher gedacht, in der Früh raus und am Abend wieder rein. Haben diesen Gedanken ja schon vor einigen Tagen gehabt und deshalb im Internet schon vorab nach Hotels geschaut. Auch wegen Besichtigungstouren gesucht. Da ist uns ein Fahrradverleih mit Elektrofahrrädern um 25€ pro Tag aufgefallen. Nach gemütlichem Aufstehen sind wir, wegen des doch etwas größeren Gepäcks als nur dem üblichen Rucksack und der Kamera, mit dem Taxi zum Bahnhof. Die Bahnfahrt kostet tour retour ca. 5.- €, für mich die Hälfte. Das Hotel, das wir im Internet gefunden haben, ist 5min vom Bahnhof weg und soll 45€ pro Zimmer kosten. Mal sehen, ob es stimmt. Die Fahrt mit der Bahn ist schon ein Erlebnis für sich. Stellenweise Linksverkehr, stark überhöhte Kurven und zeitweise extrem hohes Tempo. Das Hotel sofort gefunden. Die Angaben über den Preis stimmen, super, sogar die Matratze war mal etwas härter, nicht so weich wie die in Österreich. Nach Beziehen des Zimmers mal Lage sondieren. Räder mieten oder mit was Anderem alles ansehen. Also zur nächsten Touristeninfo. Ich mit Stock zum Gehen, ist schon eine gute Sache, schon allein beim über die Straße gehen verhalten sich die Autofahrer ganz anders. Über die Straße mit der berühmten "Kurve der Dusche" (Heilquelle) ca. 800m entlang von Parks und Skulpturen in die Altstadt gekommen. Fahrradverleih gefunden, klingt gut das Ganze. Für den nächsten Tag die Räder bestellt und dann weiter noch zur Touristeninfo. Daneben ein Lokal gefunden, wo es "all you can eat" um 8,5€ gibt. Hat recht gut geschmeckt. Dann wieder der 'Latscher' zurück ins Hotel. Ab ins Bett, müssen ja zeitig raus denn die Räder sollten wir bis 0830 abholen. Das Angebot der verschiedenen Möglichkeiten, um die Sehenswürdigkeiten zu sehen, ist sehr groß. Von Hopp On and Off bis hin zum Tuck-Tuck (sogar mit Wimpern auf den Scheinwerfern) und Elektrobuggys usw. Ja klar, jeder will das Geld vom Touristen haben.
Zur Gallery Rundgang Sintra und Palast
73.Tag: Freitag 22.05.15
Hafentag in Lisboa
Haben recht gut geschlafen auf den härteren Matratzen, fast wie am Schiff. Wecker war unerbittlich. Frühstücken, in Portugal etwas anders als bei uns oder in England. Danach wieder auf den Weg in die Altstadt. Wir wollen Monserrate, den Palast von Pena und die Maurenburg ansehen. Die nette Dame die uns die Räder erklärte und übergab, hat auch einen Plan für uns, wo sie die Route einzeichnet. Auch eine Abkürzung die nur von Kunden dieses Verleihs benutzt werden darf ist dabei. Also wir voller Tatendrang auf nach Monserrate. Die Räder waren super, allerdings ist die Art der Elektrounterstützung etwas gewöhnungsbedürftig. Hat sich ein bisschen angefühlt wie "Schluck Auf". Wenn man beim Treten der Pedale unregelmäßig ist (Wechsel des Tretfußes), macht der Motor das mit. Das fühlt sich dann sehr ruckartig an. Aber man lernt es.
Nach 20min sind wir da. Das Erste was wir sehen, 2 Schulklassen. Bei der Kassa komme ich mit dem Behindertenausweis auf die Hälfte, Pensionisten gibt’s unter 65 hier nicht. Also machen wir uns auf den Weg. Schon ein gutes Stück zu gehen. Nach ca.3/4 des Weges zum Schloss dann ein Buffet. Hier gibt’s sogar englisches Frühstück. Da entdecken wir auch ein Elektrofahrzeug (Solar) als Hopp On Hopp Off, um 2,5€, fängt allerdings erst um 1100 zum Fahren an. Na gehen wir mal zum Hauptgebäude. Schon seit dem Eingang sind wir immer wieder auf Punkte von einem Bewässerungssystem für den Garten gestoßen. Mit Wassersammlern, Bewässerungskanälen und natürlich bei Überschuss noch als letztes Teiche und Bäder.
Das Schloss ist super. Herrliche Architektur mit viel Liebe zu Schönheit und Detail wie wir im Garten auch schon gesehen haben. Mitten im Durchgang von vorn nach hinten, der Hauptgang mit einem Rundausbau mit einem Springbrunnen. So hat man damals das Luftbefeuchtungsproblem gelöst. Der Besitzer muss sehr reich gewesen sein.
Leider gibt es keine Möbel mehr drinnen, da diese nach einem Verkauf des Besitzes, versteigert worden sind.
Noch ein paar Fotos, um zu hause auch noch Impressionen zu haben. Der Hopp On Hopp Off steht vor der Tür. Wir fragen, ob wir mal eine Runde mitfahren können. Die Gruppe, die mit ihm gekommen ist, braucht eh noch länger erfährt der Fahrer. Wir bekommen um 2x2,50€ eine Privatrundfahrt. Vorbei am Rosengarten und Bäumen aus Afrika und Südamerika, sogar mit Erklärungen. Absetzpunkt danach beim Haupteingang, wir müssen ja weiter.
War schön das Ganze, jetzt wieder auf die Räder und die Strasse die wir gekommen sind ein Stück zurück. Richtung Maurenburg und Pena müssen wir die Abzweigung zur "Spezialabkürzung" nehmen. Hinein in die Abkürzung, jetzt geht’s schon ein wenig mehr dauerbergauf. Die erste Batterie zeigt Verbrauchserscheinungen, nur mehr halb voll. Uff und wir haben noch ne Weile bis zum Palast. Endlich geht’s leicht bergab und wir verlassen die Privatstrasse. Jetzt geht’s erst richtig rauf und runter, eng, Kopfsteinpflaster, wie im Mittelalter, Ganzkörperrüttelmaschine ist voll eingeschaltet. Das geht so bis zu den Eingängen der zwei Punkte von Interesse - Pena Palast und Maurenburg. Jetzt beim Eingang zur Maurenburg sahen wir, dass das Interessanteste für mich, "Seilfahrt über einige Teile davon" nicht in Betrieb ist und gewartet wird. Da beide Batterien jetzt nur mehr einen Punkt anzeigen, ein Anruf bei der Vermieterin. Kein Problem sagt sie, nur mehr ein Berg bis zum Haupteingang von Pena, dann immer bergab. Ist immer so, dass die Batterien an dieser Stelle nur mehr einen Punkt anzeigen. Der Berg hat es aber in sich, nichts mehr mit einer Antischwitztour. Woow, ohne Motor würd’ das gar nicht gehen. Unsere Lungen und Beinmuskel haben Hochsaison.
Dann, am Scheitel, Eingang von Pena. Da kommen wir drauf, dass müsste man in 2 Tagen besichtigen und nicht in ein paar Stunden.
Die Dame bei der Kassa fragt uns, Garten oder Schloss, bzw. Terrasse. Wir wollen nur Schloss und mit dem Shuttlebus rauf. Dann bekommen wir eine Eintrittskarte für alles, warum? Na wenn man zum Schloss will, muss man durch den Garten, dann über die Terrasse und danach erst Eintritt in die königlichen Gemächer. OK, das auch noch ohne Prozente, gibt nur Pensionisten über 65, damit basta. Der Shuttlebus brachte uns nach oben zur Burg, zumindest fast. Ob der König auch danach noch so weit gehen hat müssen? Also auf geht’s, zu Fuß nach oben. 2 Serpentinen, dann sind wir unterm ersten Mauerbogen und vor der Zugbrücke. Jetzt kommt der Eintritt auf die Terrasse. Zuerst durch einen langen überdachten Bogen hin zur oberen Plattform. Überall Zinnentürmchen, man kann wie die Ritter von damals bei allen raufgehen. Wunderschöne Aussichten auch bis zum Meer hinaus. Überall an der Schlossfront und den Durchgängen wieder bemalte Fliesen. Die müssen damals einen guten Kleber gehabt haben, die Fliesen im Bad zuhause fallen schon nach 3 Jahren runter, die hier halten gegen Wind und Wetter schon seit mehr als 500 Jahren. Irgendwie dürfte die Fliesenkleberzusammensetzungsüberlieferung nicht geklappt haben.
Dann kommt der Eingang ins Heiligtum. Natürlich wieder mit Kartenüberprüfung, sonst hätten wir ja nur Garten auch nehmen können. Sehenswert alles. Man wird mehr oder weniger durchgeschleust, anders geht es nicht. Wenn man mal ein bisschen verweilen will muss man aufpassen, dass nicht von hinten gedrückt wird. Allerdings anders als bei Monserrate sind hier alle Einrichtungsgegenstände noch da, auch viele persönliche Sachen, da die Königsfamilie sehr schnell nach England ins Exil flüchten musste.
Man bräuchte auch hier doch wenigstens einen Tag, um auch ein bisschen mit dem E-Bus durch den Garten fahren und sich hie und da etwas ansehen zu können. Na ja, dann hätten wir hier ja eine Woche verweilen müssen. Mit dem Shuttlebus wieder zurück zum Haupteingang und zu den Rädern. War schon spät, mussten ja spätesten um 1800 OZ zurückgeben.
Also in den Sattel, wir 'reiten' in die Stadt. Na ja, in Wirklichkeit ging es wirklich nur mehr bergab, aber wie, nur nicht die Bremsen auslassen. Auch hier wieder Rüttelmaschine pur. An jeder Ausweiche mussten wir die Autobusse, Autos und Tuck-Tucks an uns vorbeilassen.
Die Batterie hat bis nach unten gehalten, auch die kleinen Steigungen und Ebenen haben sie uns noch geholfen.
Nach dem Zurückgeben der Räder gehen wir nicht wieder zu dem Buffetlokal sondern machen uns wegen meiner angeschlagenen Füße gleich auf Richtung Bahnhof, wo wir gestern ein Chinarestaurant gesehen haben. Einfach nur, um nicht nach dem Sitzen beim Essen noch weit nach hause zu haben.
So einen unfreundlichen Chinesen haben wir noch nie erlebt. Das Essen war zwar in Ordnung, wir nahmen ein Menü, aber der Kellner war komplett desinteressiert und hat in der Gegend herumgeschaut, anstatt sich uns zuzuwenden. Wir wurden nicht einmal gefragt, welche der beiden zur Auswahl stehenden Vorspeisen wir gerne hätten. Es wurde uns einfach die Suppe "auf den Tisch geknallt" und die Hauptspeise war schon da, da hatten wir nicht einmal noch ein Viertel der Suppe gegessen. Na ja, andere Länder, auch andere Chinesensitten.
Da es, um alles anzusehen mit der Zeit so eng geworden ist, fragten wir im Hotel, ob wir den Aufenthalt um eine Nacht verlängern können. Das ging natürlich, ist ja noch keine Hauptsaison. Todmüde fielen wir nur noch ins Bett.
74.Tag: Samstag 23.05.15
Hafentag in Lisboa
Da die letzten Tage mit den Besichtigungen für meinen Mann doch recht anstrengend waren, mache ich mich heute alleine auf den Weg. Auf meinem Programm steht das Quinta da Regaleria und der Palast von Sintra. Nach ca. 1 Std. Fußmarsch (mit Besichtigung einiger kleiner Gassen in Sintra) bin ich beim Quinta da Regaleria. Schaut irgendwie wie ein Schloss aus einem Märchenbuch aus. Dazu ringsherum eine sehr große 'Gartenanlage' die von vielen Wegen und unterirdischen Gängen, unterbrochen durch Grotten, durchzogen wird. Das Ganze liegt auf einem Hang - also ging's bergauf und bergab - auf teils schmalen Wegen, über Stufen und durch unterirdische Gänge und Grotten. Nach ca. 2 Std. hatte ich so ziemlich alles von der Gartenanlage gesehen und nach einer Kaffeepause begab ich mich in das Haus selbst. Dies war innen leider eine gewisse Enttäuschung, da zurzeit Renovierungsarbeiten im Gange sind und erst zwei Räume, das Jagdzimmer und die Küche fertig sind. Nichts desto Trotz ist die Leistung der Handwerker aus dem 17. und 18. Jhdt. bewundernswert.
Zurück im Altstadtkern von Sintra gehe ich zum Palast in der Hoffnung, dass jetzt nicht mehr so viele andere Touristen da sind und ich die Besichtigung in Ruhe machen kann. Da es schon ca. 16Uhr ist, geht mein Wunsch in Erfüllung - der Palast gehört mir fast alleine. Auch hier wieder bewundernswerte handwerkliche Arbeiten - nicht nur was die Steinmetz Arbeiten betrifft, sondern auch fantastische Schnitzereien, Deckenmalereien und das Faszinierendste für mich waren die Fliesen der Wandverkleidungen. Es handelt sich dabei um Originale aus dem 14. und 15. Jhdt.! Teils sind sie als Relief gearbeitet, teils ergeben sie ganze Wandbilder mit den verschiedensten Szenen aus dem damaligen Leben. Das Wahrzeichen von Sintra sind ja zwei weiße "Türme" - falsch - es handelt sich um die Rauchfänge der Küche vom Palast. Erst wenn man in dieser Küche (sicher mehr als 300m²) steht sieht man, dass von jeder Küchenhälfte ab einer Wandhöhe von ca. 3m die Wände zunehmend zusammenlaufen und so die beiden Schornsteine bilden.
Zum Abschluss hab ich dann noch die alten, auf Hochglanz polierten Feuerwehrautos, welche an diesem Tag vor dem Palast ausgestellt waren, bewundert und noch ein paar Fotos gemacht.
Jetzt war auch ich todmüde und wollte nur noch meine Füße hochlegen.
Eine kurze Erholungspause hab ich mir vergönnt, dann sind wir losgezogen, um Essen zu gehen. Heute wollte ich nicht mehr weit gehen, also gehen wir zum "Pizza Hut" gleich beim Bahnhof. Haben ja schon gelesen, dass es auch Pizza im klassischen Stil und nicht nur die Amerikanische aus der Pfanne mit dem dicken Boden gibt. Hätten doch besser eine solche gegessen. Wir lieben zwar dünnen Pizzaboden, aber das was hier als klassisch italienisch geboten wird entspricht eher einem elsässischen Flammkuchen. Dünner harter Boden, keine Soße unter dem Belag, und dieser eher etwas dürftig. Geschmeckt hat es aber trotzdem und als Nachspeise haben wir uns ein Eis gegönnt. Es war das beste Carameleis, das wir je gegessen haben.
75.Tag: Sonntag 24.05.15
Hafentag in Lisboa
Nach dem Aufstehen und einem guten Frühstück (Schinken-Käse Toast aber mind. doppelt so groß wie bei uns), machten wir uns auf die Rückfahrt von Sintra nach Lissabon. In Lissabon sind wir wieder mit dem Taxi zum Schiff, ist einfacher als mit den Öffis.
Zurück in Lissabon
76.Tag: Montag 25.05.15
Hafentag in Lisboa
Ruhiger Tag am Schiff, Computerarbeiten, muss endlich das einem Freund versprochene Programm fertig machen. Meine Frau fährt in die gefundene Wäscherei, um die angesammelten Kilos an Wäsche wieder mal zu waschen. Dort gibt es Maschinen auch für 13 und 16kg Wäsche und der Trockner schafft auch 16kg auf einmal. Das hat sich bei unserer Menge schon ausgezahlt.
77.Tag: Dienstag 26.05.15
Hafentag in Lisboa
Markus Jobst, ein ehemaliger Arbeitskollege von mir, ist in Lisboa "kaserniert", im Kongresszentrum, die "Clobalisierung" - uups, heißt ja richtig „Globalisierung“ muss vorangetrieben werden. Werden uns hoffentlich mal treffen können. Würd’ mich freuen, mal jemanden aus der Heimat zu sehen.
Radtour zum Bahnhof, dort daneben soll es eine Stelle der British Admirality geben, wo man ein Leuchtfeuerverzeichnis bekommt. Diese auch gefunden und das Letzte auf Lager befindliche Exemplar für England auch bekommen.
Vorverkaufsscheine für Öffis dann auch noch gekauft, wollen ja zum Zoo fahren und dann auch noch eine Rundreisetour mit den Öffis machen.
Ein kleiner Einkauf im Bahnhofs-'Pingo Doce' hat auch noch sein müssen - heut gibt’s frischen Lachs zum Abendessen. Kostet hier nur 1/4 vom Preis in Österreich.
78.Tag: Mittwoch 27.05.15
Hafentag in Lisboa
Endlich mal Zeit genommen, um mit dem Bildersortieren anzufangen, am Nachmittag kommt Markus Jobst zu Besuch. Das Kongresszentrum ist gerade mal 200m Luftlinie weg, trotzdem nicht ganz einfach, zueinander zu kommen. Der eiserne elektrische Vorhang ist dazwischen. Uff, der Arme kommt im Anzug und Krawatte - bei der Hitze. Noch schlimmer sicher, da die Klimaanlage im Kongresszentrum voll in Betrieb ist.
Schön wieder was von zu hause zu hören, scheint sich nicht viel geändert zu haben. Kleiner Plausch auch über Lissabon, da seine Familie ja die Stadt unsicher macht. Auch ein Selfi gemacht, damit es ihm geglaubt wird, dass er da war.
79.Tag: Donnerstag 28.05.15
Hafentag in Lisboa
Heute besuchen wir den Zoo. Wir wollen die Delfinshow sehen, Also das mit dem Öffibus dorthin ist leichter gewesen als gedacht. Der Zoo hat einige Attraktionen. Delfinshow, Show mit Vögeln, eine Kabinenbahn über den Zoo und einen Lilliput-Traktorzug durch den Zoo. Wieder mal für 2 Tage zum Ansehen und nicht nur ein paar Stunden?
Die Delfinshow ist eigentlich nicht zu beschreiben, die muss man gesehen haben. Wir für unseren Teil haben nicht soviel erwartet. Viele Kinder dort. Die Stimmung ist voll gut. Einige Passagen mit Fotos und Videos eingefangen.
Die Fahrt mit der offenen Kabinenseilbahn, gerade mal Platz für 2 Personen, ist auch super, man sieht einiges, allerdings sind die Bäume schon etwas groß geworden.
Beim Durchgehen durch den Zoo noch einige nette Fotos gemacht, um Impressionen für zu hause zu haben.
Dann haben wir auch noch zeitmäßig die Vogelshow erwischt. Gar nicht gewusst, wie viele Vögel man abrichten kann. Sogar Papageien, nicht nur zum Plappern, sondern auch zum Runden drehen für die Zuschauer.
Beim Nachhauseweg noch ein 2 stöckiges altes Ringelspiel gesehen, natürlich auch fotografiert. Das ist sicher noch aus der Königszeit wenn nicht noch älter.
80.Tag: Freitag 29.05.15
Hafentag in Lisboa
Rundfahrt mit Öffis, als erstes zu einer Post. Geburtstagsleiberln für Michelle (unserer Enkeltochter) aufgeben. Die haben hier sogar bei der Post so Automaten um eine Nummer zu ziehen für "Der nächste Bitte", dafür kann man sich lässig hinsetzen und warten, bis man sieht, bei welchem Schalter die gezogene Nummer bedient wird. Danach in die Stadt um mit den Öffis ein paar Runden zu drehen. Lustige alte Trams gibt es hier. Nicht nur eine Kurbel für die Stromregulierung, die gibt’s in Wien auch noch im Museum und wenn man die historische Tram mietet, sondern auch der Radabstand der starren Achsen der Trams hier ist für die Kurvenradien so kurz, dass man glaubt, wenn sich 2 Personen ganz hinten oder vorn hinsetzen, dass die Tram aufkippt. Mit dem Plan fanden wir auch einen der 3 Schrägaufzüge um rasch von einem tiefer liegenden Stadtteil in einen höher gelegenen zu kommen. Wir haben ihn auch genutzt, um bequem zu einer anderen Tramlinie mit interessanter Linienführung zu kommen. Bumm voll der Schrägaufzug, alle mit dem Fotoapparat vorm Auge. Mann und das alles mit einem normalen Öffi Fahrschein, 24 Stunden um 6 Euro. Sehr viele zusätzliche Eindrücke von der Stadt bekommen, teilweise bessere als beim Bushüpfer. Auch der Fotoapparat meiner Frau hat wieder eine volle Speicherkarte bekommen. Nach einem Mittagessen, knapp vor 16 Uhr zurück aufs Schiff. Eine Einkaufstour zum Pingo Doce mit den Öffis und dem Einkaufswagerl hat sich mit dem Tagesfahrschein auch noch angeboten. Das Schiff hat eh schon kein Gewicht mehr gehabt.
Teilgallery von der Straßenbahntour
81.Tag: Samstag 30.05.15
Hafentag in Lisboa
Da wir mal ein Windfenster für die kommenden Tage gesehen haben, Schiff klarieren, die Batteriewerte sind innerhalb kürzester Zeit nach Abhängen vom Strom über Nacht auf unter 12V gefallen, daher nachsehen und messen, wo das Problem sein könnte. Dabei bemerken wir, dass das Pluskabel und das Minuskabel (Abnahmepol) nicht vis a vis liegen, sondern die Abnahmeleitung nach Vergleich mit der Vorgabe in der Beschreibung falsch angeschlossen ist. Wir wollen dies in der Nacht ändern, damit wir die Solaranlage nicht abhängen und neu einstellen müssen. Da die Windkarten das Windfenster wieder etwas später zeigen, haben wir also noch 1-2 Tage Zeit und werden es etwas später machen.
82.Tag: Sonntag 31.05.15
Hafentag in Lisboa
Arbeiten am Computer. Überlegungen, wie wir weiter kommen. Windfenster macht immer mehr zu. Wollen vielleicht versuchen, bei etwas weniger starkem Nordwind, bis zum nächsten Hafen nach Norden zu kommen. Na mal sehen, lassen wir das Wetter an uns herankommen.
83.Tag: Montag 01.06.15
Hafentag in Lisboa
Lang geschlafen. Entscheiden uns, auf Sonntag zu warten, da macht wieder ein Windfenster auf. Das Windfenster das morgen hätte sein sollen, hat eigentlich bis auf ein paar Stunden wieder voll zugemacht. Der Nordwind bläst bis auf die paar Stunden wieder mit voller Stärke von 5-7Bft weiter durch.
Jetzt kommen wir ja doch noch zum "Flusspferd" fahren. Hippo wir kommen morgen.
84.Tag: Dienstag 02.06.15
Hafentag in Lisboa
Noch mal wegen Wind geschaut. Windfenster momentan mal für ganzen Mittwoch. Werden es nachmittags noch mal überprüfen. Jetzt mal zum Hippo fahren. Hippo, ein hochbeiniges Monstrum, mit Scheinwerfer und Positionslampen. Die Frontpartie ist etwas spitz. Die Fotos sagen mehr als tausend Worte. Hier gibt’s keine Ohrstöpsel, hier gibt es einen Begleiter, der alles erklärt und Unterhalter spielt. Macht das sehr gut und laut. Laut muss er sein, da der Straßenlärm übertönt wird vom Motorenlärm, dann noch Musik aus der CD. Zuerst mal eine Rundfahrt durch Lissabon, viele Straßen und Plätze dabei, die wir schon kennen, bekommen aber durchaus noch neue Informationen und sehen zusätzlich auch neue Plätze. Dann hinaus nach Belem.
Bei der Marina Belem dann hinein ins Wasser, natürlich sehr eindrucksvoll. Steile Rampe, dann den Fuß weg von der Bremse, damit das Wasser schön hoch spritzt. Die Schraube eingeschaltet und schon sind wir ein Schiff. Sogar wirklich, denn da ist sogar ein Funkgerät an Bord mit MMSI Nummer und Rufzeichen. Zuerst mal Richtung Brücke, dann Umdrehen und Begegnung mit zweitem Flusspferd, vorbei an den Entdeckern und dem Torre de Belem. Da erfahren wir, dass dies früher ein Gefängnis im Wasser war wo keiner hinwollte, heute zahlen alle dafür, dass sie hindürfen.
Dann runter zur Port Control, welche im 'schiefen Turm' von Lissabon stationiert ist und von dort aus alle Schiffsbewegungen im Fluss überwacht. Vorbei am Liegeplatz der Schiffe vom Volvo Ocean Race 2014/2015, die sind ja gerade da, viel Polizei rundum wie wir nachher auf der Straße sehen, nachdem wir wieder zum Bus geworden sind.
War irgendwie super das Ganze, nach 1,5 Std. sind wir wieder am Ausgangspunkt angekommen.
Nach Kontrolle der Winddaten war klar, wir warten bis Sonntag mit dem Auslaufen. Das Fenster mit wenig Wind aus Norden ist nur mehr wenige Stunden lang.
85.Tag: Mittwoch 03.06.15
Hafentag in Lisboa
Nachdem wir immer wieder mit dem R36 Routerkastel Probleme haben, mal geht’s, mal nicht, wird ganz heiß und die Arbeitszeiten werden immer kürzer, gehen wir ins Büro hinauf, um die Antenne, die WLan verstärkt, direkt auf die Computer zu installieren. Haben eh lang genug immer wieder aus und eingesteckt und neu verbunden, damit es wieder für ein paar Minuten geht. Schauen wir mal, ob es so besser funktioniert. Der Test am Abend war recht gut, konnten wieder mal über Skype mit zu hause reden.
86.Tag: Donnerstag 04.06.15
Hafentag in Lisboa
Computer arbeiten, Fotos weiter sortiert und beschriftet und das Programm für Fredl endlich fertig gemacht, der wird mich eh schon geschimpft haben. In der Nacht dann die Batterien richtig angeschlossen. Mussten dadurch die Solaranlage nicht abhängen. Schauen wir mal, ob es nun besser wird.
87.Tag: Freitag 05.06.15
Hafentag in Lisboa
Die Pumpe für das Trinkwasser, die den Kohlefilter vorgesetzt hat, tut sich schon schwer, haben mal den Kohlefilter gewechselt. Wieder Computer arbeiten erledigt. Man glaubt ja gar nicht, wie "abhängig" man von diesem "Blechtrottel" wird. Auch die Bilder sollten mal fertig sortiert werden, usw.
88.Tag: Samstag 06.06.15
Hafentag in Lisboa
Nach den Windkarten dürften wir bis zum Kap Finisterre umlaufende Winde haben, zumindest keine starken Nordwinde. Daher geht es morgen los. Auch die Marina muss bezahlt werden. Haben gleich ein Monat bezahlt, das ist fast um die Hälfte billiger als die fast 4 Wochen die wir schon hier sind mit dem jeweiligen Wochenpreis. Können auch, wenn der Wind nicht die Vorhersagen gelesen hat, noch mal für ein paar Tage zurückkommen. Als es ein bisschen kühler wird, machen wir unsere Vorbereitungen fürs Auslaufen. Auch der nächste 'Leg' des Volvo Ocean Race wird morgen Nachmittag gestartet, müssen bis 1200 aus dem Fluss draußen sein, weil dann ein großer Abschnitt des Tejo für die Schifffahrt gesperrt wird.
Alle Bilder Gibraltar bis Lissabon