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Cagliari

15.Tag: Mittwoch 25.03.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Nach langem Schlafen zeigt sich der Himmel mit wassergeschwängerten Wolken und wir bereiten uns auf einen Schiffstag bzw. Kojentag vor. Schaut nicht danach aus, dass wir auf Erkundungstour gehen (fahren) können. Der Wind einmal von da und einmal von dort, der Regen wäscht immer wieder das Deck. Meine Frau sagt, guter Vorwaschgang, damit das Salz runtergeht. Auch übers Essen sollte mal geredet werden. Heute gibt es selbst gekaufte Hai-Steaks aus der Tiefkühltruhe. Nachmittags konnten wir dann doch ein bisschen raus, WC und Dusche besichtigen. Woow, First Class. Echt ganz super. Freu mich echt aufs Duschen. Gehen aber bald wieder aufs Schiff, immer mit einem Auge auf die herumziehenden Regenzellen.

 

16.Tag: Donnerstag 26.03.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Der Himmel zeigt sich in einem schicken Grau, leicht durchzogen mit kleinen bläulichen Flecken. Der Wind hat auf Nord gedreht, wie angesagt. Mal sehen, ob der heutige Tag einen Ausflug in die Stadt zulässt.

Das Wetter hat einen Stadtausflug zugelassen. Na ja, kleine Rundfahrt. Die Räder funktionieren wunderbar. Die Oberschenkel haben nachher schon gemault. Zuerst mal Erkundung, über Fahrradweg Richtung Stadt, dann hinein ins Verkehrsgetümmel, Autos von rechts und links. Langsam kämpfen wir uns durch und versuchen die Stellen (z.B. Yachtzubehör, Fischereigeschäft,..) zu finden, die wir sehen wollen. Die Straßen sind oft noch mit großen Pflastersteinen belegt. Dann das erste Geschäft gefunden, Surf Spot, aber falsch, ist ein reines "Fetzengeschäft". Dann ein weiteres Geschäft auf unserer Liste gefunden, Fischerei. Wir wollten Wobbler in orange bis gelb. Der Verkäufer meinte, die Waren kommen erst. Auch einen Supermarkt (Spar ist überall) haben wir dann noch gefunden. Zu guter letzt noch ein Kebab (war glaub ich der entlegendste), dann wieder aufs Schiff. Meine Frau, die junge sportliche, war dann noch bis 2300 auf, ich musste schon bald den Kopfpolster trösten, der sich ohne mich im Bett so einsam gefühlt hat.

 

17.Tag: Freitag 27.03.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Der Himmel zeigt sich wieder im einem schicken Grau, die bläulichen Unterbrechungen lassen zu wünschen übrig. Wir wollen heute einkaufen fahren und die Gepäckträgertaschen ausprobieren. Der Wind aus Nordwest hat in keiner Weise nachgelassen.

Haben heute auch eines der Nautikgeschäfte gefunden. Meine Frau brauchte Handschuhe - bekommen. Wir haben auch den kürzeren Weg zum Gieffe (Spar) genommen. Man weiß ja, mit jedem Mal in die Stadt fahren, kennt man sich mehr aus. Das Einkaufen war wieder mal ein Erlebnis. Man sieht eh immer dasselbe, aber regional bzw. ländermäßig doch immer wieder was Anderes. Hier bekamen wir zwar nicht das lange haltbare Toastbrot, dafür aber super Käse (allerdings hat meine Frau gesagt nicht billig). Sie konnte trotzdem bei einigen Sorten nicht widerstehen. Das Obst war auch eher dürftig und teuer. Aber für heut am Abend haben wir ein Kaninchen bekommen.

Der Wind hat jetzt rapide zugenommen. Mein Mann ist im Marinabüro und versucht, mit Hilfe des sehr netten Marineros, unsere WLan Antenne zum Laufen zu bringen. Ich lege in der Zwischenzeit auf der Bb-Seite eine zweite Achterleine und auf der StB-Seite eine zweite Spring bis zur Mittelklampe. Jetzt reißt das Schiff nicht mehr so in den Leinen, da ich die ganz neuen genommen habe, die über einen guten Reck verfügen. Da der Wind fast genau von vorne kommt, wird das Vorstag schon sehr belastet. Also mache ich mich daran, das Kutterstag zu setzen. Geht ganz gut, nur muss beim Schnappschäkel des Stags noch eine Bändselschlaufe in den vorhandenen Ring zum Öffnen eingeschoren werden, damit es leichter geht.

Das Schiff mit Hilfe der zwei sehr netten Marineros mit den Murings ein wenig weiter nach vorn gespannt, da es in den Böen 40kn hat und wir doch immer wieder an den Steg (hat Gott sei Dank gute Gummiabweiser) angekommen sind. Jetzt hängen wir gut, kommen nicht mehr am Steg an. Die Pasarella leistet wieder gute Dienste. Man soll sich eben doch nicht so hinstellen, dass man einfach übersteigen kann.

 

18.Tag: Samstag 28.03.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Der Morgen zeigt sich mit herrlichem Sonnenschein. In der Früh wieder wenig Wind, aber danach kommt er wieder voll daher. Wir wollen schauen, ob wir für die Nicco "Raketenabschussbasis" eine Ersatztrommel mit weißen Patronen bekommen, da wir das bei der Aktion mit der Coast Guard hätten brauchen können. Mal sehen, ob wir die anderen Nautikgeschäfte auch finden.

Haben wieder nette Fahrradtour gemacht. Meld mich zur nächsten Radrundfahrt an. Haben die Nautikgeschäfte gefunden. Das Erste war sehr gut sortiert, hat aber unser Nicco (Schachtel mitgenommen) das erste Mal in seinem Leben gesehen. War sehr freundlich und zuvorkommend und hat uns auch über einige Probleme mit den Flüchtlingsbooten aufgeklärt. Dann sahen wir, dass er auch Fischereizubehör führt. Auch sehr gut sortiert. Haben einige Wobbler bekommen sowie Tintenfischatrappen als Köder. Also sind wir doch noch 100€ losgeworden. Wegen Bordschuhen (die meiner Frau haben sich im Sohlenbereich aufzulösen begonnen) haben wir auch gefragt. Er sagte uns ein Geschäfte am anderen Ende der Stadt (Na ja fast, nicht ganz). Also rauf auf die Räder und hinein wieder mal ins Verkehrsgetümmel. Auch gleich gefunden. Hatten was in der richtigen Preisklasse und Skipperin hat neue schicke Bordschuhe erstanden. Die 20€ waren direkt ein Schnäppchen für Italien. Das ganze war wieder mal 1min vorm Zusperren.

Wieder Wetter herunter geladen. Ein bisschen mühsam hier, da man immer ins Büro oder in dessen Nähe gehen muss. Der NW Wind bleibt mit teilweise -35kn. Da er noch dazu vom Rhonetal runter kommt, somit langen Anlauf hat, sind hohe Wellen vorprogrammiert. Unser erster Kurs für drei Tage ist West, also würde das voll 'auf der Kreuz' sein. Da warten wir lieber weiter auf bessere Winde. Wir genießen die schönen Hafentage mit Radsport.

 

19.Tag: Sonntag 29.03.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Der Sonnenaufgang zeigt sich wieder strahlend. Allerdings zieht es bald danach zu. Heute ist wieder mal so ein Tag, wo man viele Uhren umstellen muss. Haben sie uns doch glatt wieder mal eine Stunde gestohlen. Bin gespannt, was der heutige Tag wieder an Wind bringt.

Da der Wind noch nicht so übermäßig zugenommen hat, entschließen wir uns, das Toplicht zu reparieren. War ja knapp nach dem Einsetzen einer neuen Lampe wieder ausgefallen gewesen. Hafentage sind ja auch Reparaturtage. Also klettert meine Frau wieder mal in den Mast. Mit den neuen Stufen brauch ich sie fast nur mehr sichern. Sie turnt schon fast so schnell rauf wie Tomaz. Gott sei Dank war die Lampe nur nicht ordentlich eingerastet. War schnell erledigt und einen Eintrag ins Logbuch würdig.

Mal nach vor zum Marinabüro gehen, um den Wetteraushang anzusehen. Niederschmetternd. Die Karte zeigt für Dienstag voll Westwind an, der Tag an dem ich geglaubt hab, halbwegs hier raus zu kommen. Zu allem Überfluss zeigt sie auch für heut abends und morgen NW - 40 kn an. Was sich dann heute am Abend als richtig erweist. Muss ja für morgen nicht auch noch voll richtig sein, hoffe ich.

So Hafentage sind auch oft dazu da, was auszuprobieren. Heute hatte meine Frau die Idee, Brot zu backen. Dazu erklärte sie mir, braucht man Zeit. Beim letzten Mal ist der Teig zu wenig gegangen. Komisch, dabei hat sie ihn in eine Form eingesperrt, wo soll er da hingehen. Spaß beiseite, heute wurde der Teig mal richtig durchgeschlagen. Die Bizepse sind richtig rausgekommen dabei, ich durfte die Schüssel halten. Danach noch kneten und dann lang gehen lassen. Als er dann auch gut aufgegangen war, rein in die Form. Der Omnia Rundbackofen hat schon einiges Gutes geleistet, heut wird er hoffentlich das Brot gut backen. Nach Herausnahme aus der Backform das Brot mal von unten beklopft. Ich staunte nur so, was man da alles machen muss. Morgen darf es dann verkostet werden. War das erste Brot schon gut (ohne langes gehen), da freu ich mich schon auf dieses.

 

20.Tag: Montag 30.03.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Heute war eine sehr unruhige Nacht. Der Wind hat die angekündigten 40 kn nicht eingehalten. Er hat es als Mindestgeschwindigkeit angesehen. Wie die Autofahrer, die sagen auch immer bei den Tafeln mit den roten Kreisen rum, Mindestgeschwindigkeit. Wir waren sehr oft munter, das große Hafenbecken hat doch einiges an Wellen zugelassen. Wenigstens ist der Wind genau von vorne gekommen, also NW. Trotzdem ist so etwas am Schwimmsteg um einiges unruhiger als an einem festen Steg. Alles dreht sich, alles bewegt sich und so entstehen einige Indifferenzen und das Boot "eiert" in den Leinen. Da ist man doch einige Male öfter munter als sonst.

Wir versuchen wieder, einige Arbeiten am Schiff zu machen. Studieren die Wetterkarten, ob wir noch ein ganze Woche nehmen sollen oder tageweise. Ich bekomme aus Deutschland wichtige Info für die WLan Antenne mit Router und versuche, sie damit jetzt zum Laufen zu bringen.

Nachdem ich alles nach der Bilderserie der Anleitung gemacht habe, glaubte ich, sie funktioniert endlich - doch denkste. Zeigte auf einmal ein Re-boot an und war nach 2Std. immer noch bei 0% fertig. Na ja, ich bin dann nicht mal mehr in den Router reingekommen. Mal sehn, was die Firma morgen dazu sagt. Nachdem ich sauer war auf das Gerät und noch mehr auf mich selber, haben wir uns die Nacht am Computer um die Ohren geschlagen.

21.Tag: Dienstag 31.03.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Der Wind hat heut doch nachgelassen, Die Spitzen sind keine 40kn mehr sondern nur bis ca. 25kn. Trotzdem sehen wir, wenn wir über die Hafenmauern schauen, noch immer das Wasser fliegen. Nach einem technischen Support am Tel vom WLAN - Shop, der aber leider auch keinen Erfolg bringt, bekommen wir das Gerät ausgetauscht. Da wir uns ohnedies schon auf Grund der Wetterkarten entschlossen haben, zumindest bis Freitag zu bleiben, versuchen wir und insbesondere die Firma, dass wir das Teil bis Freitag hier her bekommen können. Das gelingt auch voraussichtlich, wissen werden wir es erst am Freitag.

Bei der Marina haben wir noch mal einen sieben Tage Pass genommen, ist doch günstiger als wenn wir Tageweise zahlen, auch wenn wir 3 Tage früher fahren. Wir bekommen auch gleich noch das Angebot, dass, wenn wir noch länger bleiben wollen, wir auf einen Monatspreis aufzahlen können, ist dann wieder günstiger als 4x7 Tage. Na ja, wer redet da von wollen. Langsam kriegen wir schon Hassgefühle auf den Wind, wenn man sich so irgendwie eingesperrt vorkommt. Aber glaubt mir, diesen fast permanenten Sturm im Hafen zu haben, wenn er noch dazu halbwegs sicher ist, ist besser als draußen zu sein. Also ich kann diese Marina in dieser Gegend sehr empfehlen.

 

22.Tag: Mittwoch 01.04.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Rollfock im WindBin schon wieder eine Stunde auf. Kein Frühaufsteher geworden, allerdings ist es ja nach Ortszeit schon 0700. Leider war der Wetterbericht kein Aprilscherz. Die 40-50kn Böen sind wieder mal da. Das Schiff zerrt wie wild an den Murings. Der Wind orgelt und pfeift in den Wanten. Eine Welle hat sich auch wieder aufgebaut, wobei wir auf unserem Platz noch besser dran sind als der nächste Steg. Der Schwimmsteg ächzt und quietscht in den Wellen. Wieder mal "alles dreht sich, alles bewegt sich". Das Ganze zerrt natürlich auch an unseren Nerven, ist schon über eine Woche so. Am nächsten Steg hat einer die Rollfock nicht ordentlich eingerollt und sie ist ein Stück aufgegangen. Hört sich schlimm an, wie ein Presslufthammer. Sie löst sich gerade in Einzelteile auf. Kurzer Blick auf unsere Rollfock - gut eingerollt - dürfte kein Problem werden.

Die Einzigen, die sich scheinbar über diesen Wind freuen, sind die Möwen. Die segeln ohne Flügelschlag, oft stehend in der Luft, als ob sie aufgehängt sein würden. Eigentlich interessant zu beobachten.

Der Wind bläst unvermindert weiter, kämpfen uns von Bord, wollen ins Internet schauen, wo unser Packerl gerade ist. Auch braucht meine Frau die Karten von Italien, Spanien und Portugal fürs Handynavi. Ja klar, die neuesten Wetterkarten brauchen wir ja auch noch. Ein Blick auf die aufgegangene Rollfock, schlimm wie da die Fetzen runterhängen. Das Packerl ist in Bologna und rastet sich dort aus von der langen Reise aus Deutschland (ist schon seit 0700 dort). Na wird ja hoffentlich weitergehen. Der Wind soll am Samstag für uns gut sein zum Auslaufen und dann auf unserer Strecke auch länger NE -E sein.

 

23.Tag: Donnerstag 02.04.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Die Sonne (gerade aufgegangen) lacht uns tief stehend entgegen, der Wind ist stark zurückgegangen, im Hafen glaubt man fast aus, die Flaggen sprechen eine andere Sprache. Wollen die Ruhe ausnützen, um wieder mal ein bisschen Rad zu fahren. Wollen noch einiges besorgen. Meine Frau sagt schon wieder, "Sprich nicht drüber, sonst zeigt es dir der Wind wieder, er "heckt" sicher nur wieder was aus." Er hat bis jetzt auch immer gleich wieder gezeigt, dass er noch da ist, wenn ich gesagt hab, "Es ist ruhiger geworden".

Heute sind wir wieder etwas weiter in die Stadt hinein gefahren, haben auch die Post gefunden. Komm mir vor wie eine Biene, die fliegt auch immer nur ein bisschen weiter weg vom Stock, damit sie wieder zurückfindet. Haben auch einen großen Markt gefunden. Müssen noch überprüfen, ob wir morgen vor dem Auslaufen noch was einkaufen müssen. Auch der italienische Wetterbericht gibt uns grünes Licht für unsere nächste Strecke und Kurs.

Sind wieder mal in die Nautikgeschäfte gefahren um zu schauen, ob wir weiße Leuchtraketen bekommen (hätten sie damals, als wir für die Coastguard nach einem kleinen Schiff suchen sollten sehr gut brauchen können). Haben jedes Mal vergessen, wenn wir dort waren. Im 2ten dann für die Leuchtpistole doch welche bekommen. Der Wind ist doch wieder, wie vorausgesagt, in den Böen auf 30kn rauf gegangen. Wir haben uns aber bereits dran gewöhnt.

 

24.Tag: Freitag 03.04.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Der Tag ist eigentlich sehr schön, die Sonne scheint und der Wind bläst. Meine Frau fährt noch zum Markt um Eier - Pech gehabt, der Markt ist heute nicht in Betrieb. Weitere Rückschläge kommen auf dem Fuß. Bekommen zwar das Packerl mit dem neuen Router aus Deutschland und das ganze funktioniert auch, allerdings ist alles sehr langsam. Keine Ahnung woran das liegt. Man ist vom Internet schon richtig abhängig. Na ja, wird schon. Der größere Rückschlag ist, Samstag wenig Wind aber Sonntag kriegen wir noch mal eine auf die Schnauze. Westwind mit bis zu 30kn und wir wollen nach Westen. Kennt ihr den Spruch "Es gibt nur 3 Winde. Keinen, zuviel, von vorn." Falsch, es gibt auch noch zuviel von vorn. Wir brauchen uns somit keine Hektik am Schiff machen. Wir warten auf Montag früh, da lässt er voraussichtlich nach. Hoffentlich schaut sich das Wetter endlich den Wetterbericht an. Danach soll er ja voll und ganz nach E drehen danach sogar auf NE, für uns ganz super. Kleines Plus am Rande - wir nutzen die zweite 7-Tagekarte für die Marina mehr aus. Wie heißt es so schön "Segeln ist die unbequemste, langsamste und teuerste Art, um von A nach B zu kommen". Aber das Bordleben ist schön.

Nachdem wir somit Zeit haben, normales "Haushaltsbordleben" zu machen, entschließt sich meine Frau, wieder ein Brot zu backen. Diesmal will sie es vor dem Backen mit etwas mehr Wasser bepinseln, damit die Rinde nicht ganz so resch wird. Der Teig ist auch echt super aufgegangen. Vielleicht hat ihm beim Gehen die Prise Zucker geholfen, um mehr Energie zu haben. Allerdings hat diesem Brot unsere Omnia Backform so gut gefallen, dass es sich richtig gewehrt hat, herauszukommen. Vielleicht war auch die Wärme so angenehm. Mit ein paar Mal losschaben ist es dann doch gelungen, das Brot herauszubekommen. Dann auch nochmals mit etwas Wasser bestreichen (haben wir in Filmen gesehen von Backstuben) und schon ist es fertig gewesen. Kleine Rindendkostprobe hab ich schon bekommen, schmeckt noch besser als das Letzte.

 

25.Tag: Samstag 04.04.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Der Himmel hat mal wieder ein schickes Grau mit etwas Blau durchzogen. Der Wind ist wie angekündigt auf 1-3 Bft gesunken. Werden vielleicht noch mal einen Ausflug machen, wenn das Grau nicht dunkler wird. Allerdings ist kein Regen angesagt.

Mann, so ein Hafentag ist anstrengend und ereignisvoll. Hatten die glorreiche Idee, ins Einkaufszentrum zu radeln, um eine Bürste zum Aufsetzen auf den Wasserschlauch zu erstehen. Von der Marina erfahren wir, ist links vom Bahnhof noch ein gutes Stück weiter. Voller Tatendrang, ist ja eh nicht weit, pumpten wir noch mein Hinterrad auf und schwangen uns auf unsere Klappräder. Also das Ganze ging gut, bis bei mir knapp nach dem Bahnhof wieder Luft im Hinterrad fehlte. Das Einkaufzentrum war noch ca. 1,7km entfernt. Also mal trennen, meine Frau zum Einkaufen weiter, ich zurück. Uff, hoffentlich komm ich noch zurück bis zur Marina. Mit Müh und Not bin ich noch mit etwas Luft im Reifen bis zur Marina gekommen. Fragte unseren freundlichen Marinero, ob man das noch wo richten lassen kann. Was soll ich sagen, er hat’s gemacht. Reifen runter, Loch gefunden, gepickt, glaub es hält. Um es zu testen, bin ich danach meiner Frau noch entgegengefahren, hat gehalten. Nachdem wir schon einige Male bei so "Fressbuden" vorbeigekommen sind, sind wir mal dort reingegangen. Bekamen einen Seeigel zum Kosten. Na ja, mühsam zu essen, wenig drinnen, schmeckt nach 'Fisch', ist aber nur der Roggen, den man essen kann. Entschließen uns für Fritti Misti. War sehr gut und viel (geb. Tintenfisch, kleine ganze Fische und Scheiben von etwas größeren Fischen drauf). Danach wieder aufs Boot. Die Bürste hat meine Frau nicht bekommen, dafür Arbeitshandschuhe für sich und auch für mich, eine zweite Fahrradabsperrkette und eine Klingel für mein Rad. Ah ja und auch noch 12 Eier für den Kühlschrank. Wir haben festgestellt, dass es auch im Süden Eier der Größe XL gibt, wie wir es gewohnt sind.

 

26.Tag: Sonntag 05.04.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

In der Nacht hat pünktlich der WNW Wind angefangen. Hat wieder ordentlich durchgepfiffen. Auch Regen immer wieder, mit Böen. Obwohl wir uns schon ein bisschen wie Gefangene hier vorkommen war es doch gut, noch mal abzuwarten. Hoffe nur, der neue Wetterbericht hält, was der Letzte vorausgesagt hat. Werden alles sehen, wenn wir zum Büro nachsehen gehen.

Die Zeit heute ist uns wieder zu kurz geworden. Hatten uns sogar einen Plan zum Abarbeiten gemacht. Organisation ist alles. Also das Meiste ist geschafft, nur die Fahrräder sind noch nicht verstaut, war immer wieder Regen dabei. Mails muss ich auch noch ein paar schreiben. Der Wetterbericht im Aushang hat uns auch noch geschreckt, dass morgen noch mal W-Wind sein soll. Also haben wir uns entschlossen zwar 'mitten in der Nacht aufzustehen', Wecker ist um 0630 Ortszeit eingeschaltet, aber ansonsten das Auslaufen eben nach Wetter im Laufe des Tages zu machen. Jetzt stehen wir ja schon fast 14 Tage hier, da kommt es auf ein paar Stunden auch nicht mehr an.

 

27.Tag: Montag 06.04.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Nach zeitlichem Aufstehen, ohne Frühstück, starteten wir mit all den Dingen, die wir noch erledigen wollten. Auch noch im letzten Augenblick alles Mögliche am Computer wegschicken, Wetterdaten runterladen. Die Sonne lacht, der Wind bläst gut. Wir wollen ablegen und fangen an, das Schiff zu klarieren.

Da seh' ich, wie ein einlaufendes Schiff mit österreichischer Flagge relativ knapp vor den Stegen wieder ein kleines Vorsegel setzt. Ich ruf rüber, ob es Probleme gibt, "Ja keinen Motor" kam die Antwort. Wir konnten mit vereinten Kräften die "SY Misty Sea" bei uns längsseits nehmen. Auf unseren Funkruf kam auch der freundliche Marinero schon dazu, um Hilfestellungen zu geben. Der Yacht ist gestern abends der Motor verreckt, scheint ein Schmutzproblem zu sein. Sie waren bei der Marina del Sole angemeldet, haben sie auch gerufen, doch die weigerten sich, mit einem Schlauchboot zu kommen und Hilfestellung zu geben. Bei der Sankt Elmo hätte es da keine Probleme gegeben, die hätten sofort reingeschleppt. Für mich war das sowieso ein Rückschlag, dass eine Marina, die besetzt ist, einfach bei so einem Problem keine Hilfestellung gibt. Die Misty Sea musste dann über Nacht vor dem Hafen ankern. Konnte den Motor in der Früh zum Reinfahren zwar soweit flott kriegen, hatten dann aber zu wenig Sprit im Kanister, um ganz bis zum Steg zu kommen. Die Yacht aus Kärnten wurde auf unsere Muring umgehängt und wir legten ab zur Tankstelle.

Wieder in der Marina angelegt. Tankstelle hat gesagt, der Diesel ist ausgegangen. Irgendwie hat sich alles gegen ein Auslaufen verschworen. Morgen früh um 0830 Ortszeit soll es wieder Diesel geben. Na hoffentlich. Wir wollen mit vollen Tanks auslaufen, wir haben immerhin 700 sm vor uns, da fährt man nicht mit halbvollen Tanks weg. Haben am Samstag noch davon gesprochen, ob wir tanken fahren sollen oder nicht, war uns irgendwie zuviel Arbeit, nur fürs Tanken abzulegen wenn man nicht unter Termindruck steht. Na ja, jetzt haben wir es ungewollt doch gemacht.

 

28.Tag: Dienstag 07.04.15

Hafentag in Marina DI Sant Elmo

Das Aufstehen viel wieder mal schwer, haben die halbe Nacht am Computer verbracht. Schönes Wetter, der E-Wind, wie auf den Wetterkarten angekündigt, hält. Also auf zur Tankstelle. Wir hoffen, dass es heute schon Diesel gibt. Versprochen wurde es ja. Vorbei an einem Kreuzfahrtschiff mit 1, 2-vielen Stockwerken zur Tankstelle. Schaut geschlossen aus, na wird schon wer kommen. Nachdem wir angelegt haben, kommt auch wer. Auskunft diesmal: "Pumpe funktioniert nicht, kein Diesel". Der Marinero aus der Sant Elmo, den wir mit der Bitte um Hilfe bei der Verständigung mit dem Tankwart angefunkt haben, hat uns den Tipp übersetzt. Wir sollen zur Marina Piccola fahren, dort ist die nächste Tankstelle. Also ablegen und auf geht’s dorthin.

In der Marina Piccola sah ich beim Herrichten fürs Anlegen, dass dort eine große Tafel mit dem niederschmetternden Wort 'Chiuso' steht. Da rief uns auch schon einer von der Marina, was wir brauchen. "Diesel" was sonst. Tankstelle geschlossen sagt er, macht nicht mehr auf. Mann sind das Rückschläge. Was tun, na wieder zurück zu unserer hilfsbereiten Marina. Wenigsten können wir jetzt vielleicht zurück segeln.

Nach dem Anlegemanöver, war mit sehr viel Seitenwind, fragte ich den Marinero, ob er das eingefädelt hat, damit wir noch da bleiben. Er lachte und sagte: "Sollen wir einen Jahresvertrag herrichten?". Na ja, hoffe wir kommen doch noch weg. Momentan komm ich mir vor wie beim Radfahren, jeden Tag ein bisschen weiter, damit wir zurückfinden.

Beschließen, bis morgen zu bleiben, denn dann sollte auch hier in Cagliari die Dieselpumpe wieder funktionieren.

Meine Frau kommt vom Büro zurück, mussten ja eine weitere Nacht bezahlen, haben schon Sonderpreis bekommen. Der Chef persönlich hat herumtelefoniert, wo es Diesel gibt. Da die Tankstellen aber entweder ganz aus unserer Richtung sind oder zu wenig Wassertiefe haben, ruft er auch die Tankstelle von hier nochmals an und erfährt, dass die Hafentankstelle das Elektrik- (glaub Pumpen-) problem behoben hat. Es gibt wieder Diesel. Na hoffentlich auch morgen Früh noch.

Wir erfuhren auch noch, dass die Tankstelle Marina Picolla zusperren musste, weil sie verschmutzten Diesel verkauft haben.

 

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