Gibraltar
43.Tag: Mittwoch 22.04.15
Hafentag in Gibraltar Marina Queensway Quay
Der Himmel ist wieder mal grau in grau, keine Sonne zu sehen. Wir entschließen uns, frühstücken zu gehen (English Breakfast) und danach auf Grund des Wetters das Museum anzusehen.
Vom Landausflug müde zurück. Muss sagen, dass das Frühstück der Engländer ne super Sache ist, zumindest für uns, da wir beide in der Früh nichts Süßes essen.
Danach ins Museum. Also sehenswert, wir waren 4 Stunden drinnen, sehr gute Erklärung der Geschichte von Gibraltar. Auch über die geologische Entstehung und die Tiere die es hier gibt und gab. Das Museum ist über einem erhaltenen maurischen Bad (ist in etwa so wie auch die heutigen Hamam) gebaut, welches auch im Untergeschoß zu besichtigen ist. Wir haben auch einiges über die 'Rockaktivitäten' in den einzelnen Kriegen, Belagerungen und Zwischenkriegszeiten erfahren. Die "alten Bekannten" aus Cartagena, die Phönizier, sind auch da gewesen, allerdings war für sie der Berg ein Heiligtum der Götter, die über die Meerenge geherrscht haben, welchen sie Opfergaben darbrachten für eine sichere Seefahrt.
44.Tag: Donnerstag 23.04.15
Hafentag in Gibraltar Marina Queensway Quay
Ich glaube, der Berg ist jeden Tag in der Früh in ein schickes Grau getaucht. Auch heute wieder, gestern ist dann die Sonne auch am Nachmittag herausgekommen. Hoffe Sie kommt auch heut heraus, wollen die Bergtour machen.
Hinauf auf den Berg, aber wie? Wir sind draufgekommen, dass wir mit der Seilbahn nur einen der sehenswerten Punkt erreichen - und dann?? Viel latschen, nach links und nach rechts - insgesamt so ca. 7-10km. Wir haben allerdings bei unserer ersten Stadterkundung mitten in der Stadt ein Taxiunternehmen "Offizielle Rock Tour" gesehen. Sicherheitshalber haben wir uns in der Marina erkundigt, ob das ein seriöses Unternehmen ist. Dies wurde uns bestätigt, da nur dieses Unternehmen diese Tour anbieten und durchführen darf. Gott sei Dank haben wir uns für diese Variante entschieden. Alles in allem 22 Pfund/Person. Zuerst zur Grotte - herrliche Anblicke. Drinnen wurde gerade für ein Galaessen für Politiker hergerichtet. Die Finanzminister waren angeschrieben. Na irgendwo muss ja unser Geld bleiben. Dann ab zu den Affen, die sind süß. Haben genug zu fressen da oben. Leckerlis gibt es von den Taxlern in Form von Aschantinüssen - den Besuchern ist Füttern der Affen streng verboten. Wer erwischt wird, muss mit 4.000.- Pfund (~ 6.000.-- €) Strafe rechnen. Einige haben posiert zum Fotografieren. Auch nette Ausblicke ins Mittelmeer, nach Afrika und zum Atlantik gab es. Leider etwas dunstig. Auch kamen wir noch rechtzeitig zu den Kanonenstellungen im Berg. Die haben ganz schön viel geleistet damals, als sie die Gänge in den Fels gruben und sprengten. Die Kamera ist voll im Einsatz gewesen, werden sehen wie die Bilder geworden sind. Auch unser Schiff in der Marina konnten wir von oben sehen, haben natürlich ein Foto gemacht, aber ich befürchte, man kann es nicht gut erkennen.
45.Tag: Freitag 24.04.15
Hafentag in Gibraltar Marina Queensway Quay
Heute nur ein wenig herumspaziert, englisches Frühstück, leider woanders als sonst, viel schlechter, weniger und teurer.
Danach Vorbereitung zum Ablegen morgen Früh.
46.Tag: Samstag 25.04.15
Hafentag in Gibraltar Marina Queensway Quay
Leider nur 85l tanken können. Hier muss man mit leeren Tanks herkommen. Ca. 70 Cent der Liter Diesel. So wenig glaub' ich, zahlt man nicht mal für Heizöl an einer Bohrinsel.
Wollen mal um die Ecke schauen, Wetter gefällt uns überhaupt nicht. Kann durchaus sein, dass wir wieder zurückfahren.
Bei Tarifa schüttet es, der Wind schaut auch nach mehr aus als angegeben, segeln zurück und werden uns Gibraltar noch weiter ansehen. Wir brauchen nicht unbedingt gegen den Wind zu bolzen. Mal sehen, ob wir noch einen Fisch fangen.
Das Wetter hat sich sehr gebessert, wir probieren es noch mal. Letzter Punkt um doch noch umzudrehen ist Tarifa. Der Wind ist jetzt auch wie vorhergesagt. Wollen uns ja auch Barbate (das ehemalige Trafalgar) ansehen.
Doch wieder unruhiger geworden, vor allem immer wieder Regenschauer. ETA Barbate ist günstigstenfalls 2000 Ortszeit, Nach 'Arbeitskreisbesprechung' doch noch mal zurück nach Gibraltar. Für morgen ist Starkwind aus für uns falscher Richtung = genau auf die Nase angesagt. Werden noch auf besseren Wind warten. Segeln ist eben so. Wir sehen den Ausflug jetzt als "probieren Fisch fangen" an. Ich glaub, wir motoren auch gleich wieder. Wind sehr unruhig.
War dann doch noch ein schönes Segeln, leider kein Biss, die Fische mögen uns nicht. Na es gibt ja genug Fish and Chips hier. Fahren nun auf Sicht einen Slalom um die Schiffe die hier betankt werden in den Hafen.
Wieder da, hier kennen wir uns aus. War ein netter Ausflug und irgendwie so wie den ganzen Tag gegen Strom aufkreuzen und am Abend an derselben Boje wieder festmachen. Werden uns jetzt doch noch einiges Round the Rock ansehen.
47.Tag: Sonntag 26.04.15
Hafentag in Gibraltar Marina Queensway Quay
Werden mal auf ein altbekanntes englisches Frühstück gehen. Danach wollen wir mit dem Bus die Sehenswürdigkeiten um den Rock unsicher machen.
Die Busse haben sich als sehr sehr günstig erwiesen. Ganzen Tag fahren mit allen Bussen 2,25 Pfund/ Person, wir haben es noch dazu um die Hälfte bekommen, Pensionisten. Da könnte sich Wien ein Beispiel nehmen.
Haben den Europe Point mit der Moschee daneben besichtigt. Dort war der angesagte starke Wind auch zu sehen und zu spüren. In der Straße von Gibraltar sahen wir teilweise fliegendes Wasser. Einen Kricketplatz gibt es dort auch, die Matten mit dem Kunststoffrasen sind aber noch daneben gelegen.
Die Hardings Battery (Kanonenbewehrte Festungsanlage) ist sehr imposant und unter der Geschützplattform eine Art Museum mit einigen guten Erklärungen über die Straße von Gibraltar und auch, wie sie von den verschiedenen Tierarten benützt wird. Die sind glaub ich auch die Einzigen, die nur auf Durchreise sind, die Vögel quer drüber und die Fische und Wale zwischen Mittelmeer und Atlantik. Die Fische werden leider dabei gefangen.
Schiffe fahren hier fast nie nur durch, die bleiben nahezu alle hier stehen. Der Spritpreis ist so billig, dass man hier nur mit leeren Tanks herkommen kann.
Der Bus fährt auch rund um den Berg, zumindest auf der Nordseite. Aber man sieht dort auch die Buchten im Osten. Dort konnten wir auch einige "Willis" Fotografieren und sehen. Schauen recht gut am Wasser aus.
Dann auch noch einen Wolkenbruch erlebt, natürlich genau zu dem Zeitpunkt, als wir von einer Buslinie in eine Andere umsteigen mussten. Gab aber zum Glück ein Wartehäuschen und das zusätzlich unter einem großen Baum. Sind kaum nass geworden.
48.Tag: Montag 27.04.15
Hafentag in Gibraltar Marina Queensway Quay
Absolut verschlafen. Das Wetter präsentiert sich für geplanten Ausflug als gut.
Heute einen sehr langen 'Latschtag', aber mit guten Eindrücken, gehabt.
Beim Bus wieder ‚Senior Hoppa’ genommen. Gleich die Linie 1 genommen, weil wir uns die Tunnel aus dem 2ten Weltkrieg ansehen wollen. Ein kleinerer Bus in blau ist zur Haltestelle gekommen, ohne Nr. Auf Nachfragen war es die Linie1. Wir wunderten uns über den kleinen Bus, allerdings nur, bis wir durch die ersten engen Gassen fuhren. Echt Millimeterarbeit links und rechts und um die Kurven erst. Die Straßen von Izola in der Altstadt zur Kirche sind breit. Endstation war ein Stück vor den Tunnel aus dem 2. Weltkrieg und dem Moorish Castle, die überhaupt älteste Festung von Gibraltar. Leider haben wir unsere Seilschaft vergessen, so steil ist es uns von der Bushaltestelle bis zum Moorish Castle vorgekommen. Vor dem Castle Eingang ein Schranken. Wenn wir rein wollen, müssen wir eine Karte für das Moorish Castle, die Tunnel und das Naturreservat lösen. Die Tunnel hätten auch erst um 1500 OZ wieder eine Führung gehabt - hätte 2,5Std. Wartezeit für uns bedeutet.
Nach einem Palaver zwischen dem Kartenverkäufer und meiner Frau, auch darüber, dass mir die Tunnels (ca. 12km) mit Führung zuviel sind, durften wir umsonst in das Castle gehen. Sehr interessant und enttäuschend.
Interessant wegen der großen Leistung, die die Menschen zu diesen Zeiten vollbracht haben. Alles gut durchdacht, sowohl in Verteidigung als auch für das Leben darin, bei langer Belagerung.
Enttäuschend, weil nur der eine Turm freigegeben war, mit einer Batterie (Kanone) heraußen. Der Ausblick vom Dach war aber das Stufensteigen wert.
Dann wieder mit dem Bus1 weiter, die Kurven und die Straßen wurden noch enger. Gott sei Dank hab ich den Busfahrer gefragt, als ich das, was wir schon bei der Taxifahrt für einen Eingang in den Botanischen Garten hielten sah, ob es tatsächlich ein Eingang in den Botanischen Garten ist. Wir konnten ganz in der Nähe aussteigen. Dadurch ersparten wir uns einige Kilometer, vor allem bergauf, um durch ihn durchzugehen.
Konnten also oben rein und unten raus.
Muss sagen, sehr interessant angelegt und viele interessante Pflanzen und auch Denkmäler darin. Mal sehr gepflegt, mal verkommen aussehend.
Wollten in den darin befindlichen Zoo, der allerdings sehr klein war. Steil mit vielen Stufen und 5 Pfund/Person (Pensionistenpreis) war uns doch etwas zuviel.
Außer dem Zoo war im Garten auch groß angeschrieben: 'Open Air Theater'. Sahen mal durch abgedeckten Zaun rein. Mit Teich und so. Na ja, rein konnten wir dann doch nicht, können aber für alle abgesperrten Bereiche für eine Besichtigung einen schriftlichen Antrag beim Minister für Landwirtschaft und Kultur stellen. Na hoffentlich brauchen wir da nicht Monate dazu, dies zu bekommen.
Danach über ‚Die große Parade’, den ehemaligen Exerzierplatz, hinaus.
Im Garten ist uns aufgefallen und wurde auch ausgenützt, dass es hier mehr WC-Anlagen gibt, als in Wien im ganzen öffentlichen Verkehrsnetz. Im Vorraum vom letzten WC oder dem Ersten, wenn man vom unteren, dem Haupteingang, kommt, ist eine Schautafel mit dem Werdegang der großen Parade. Der Platz hat einiges hinter sich und ist jetzt ein Parkplatz. Es zahlt sich also öfter aus als man glaubt, auf Toiletten zu gehen.
Dann marschierten wir über die große Parade, zwischen den Autos. Wir wurden dabei von Kanonen von hinten und auch von der Seite begleitet.
Ich bemerkte nur dabei, dass die damals beim Marschieren immer unterschiedlich hohe Schuhsohlen gehabt haben müssen, weil der Platz abschüssig ist.
Da das Wetter schön ist fragen wir bei der Seilbahn, was eine Berg- und Talfahrt kostet, ohne einen weiteren Eintritt zu einer der Sehenswürdigkeiten, die wir ja eh schon teilweise kannten bzw. doch nicht besuchen wollen. Für uns arme Pensionisten zusammen 19,00 Pfund. Na wir haben schon mehr für Blödsinn ausgegeben, meinte meine Frau. Also Karten kaufen und hinein in die Kabine.
Nett da rauf zu fahren, über die Dächer zu schweben. Jetzt sieht man erst so richtig, wie die Straßen, Häuser und Parkplätze angelegt sind. Die Straßen sind ja noch zwischen den Häusern, die Parkplätze oft auf den Dächern tiefer stehender Häuser. Gigantisch ist, dass jedes Haus, oft jedes Apartment einen Swimmingpool hat. Wie sagt der Engländer "My Home is my Castle", mit diesem Ausdruck vor Augen kann man es dann voll verstehen, warum das so ist. Auch bei den Immobilien: Unter 100m² gibt es gar nichts. Angegeben ist immer auch die Anzahl der Schlafräume und vor allem der Bäder. Meist mehr Bäder als Schlafräume.
Der Ausblick oben war es wert, noch mal hinauf zu fahren. Ein wenig herumgegangen und die Affen haben sich von ihrer lustigsten Seite gezeigt.
Der Abend im 'Waterfront' (dem Lokal gleich bei der Marina, wo wir fast jeden Abend gegessen haben und auch Internetzugang hatten) war kurz und müde.
49.Tag: Dienstag 28.04.15
Hafentag in Gibraltar Marina Queensway Quay
Der Wind soll heute zum Weiterfahren günstig sein. Noch Motorcheck dann los - Sense. Beim Motorcheck stellt sich heraus, dass der Wasserabscheider voll dunkel und unrein ist. Schock - Dieselpest? Na machen wir mal die Pferde nicht scheu. Aber ein Mechaniker sollte sich das mal ansehen. Das Auslaufen für diesen Tag können wir mal abschreiben. Jetzt weiß ich, warum mir so viele Skipper schon gesagt haben, ich schau nie in die Maschine rein.
Mechaniker ist da, Feinfilter gewechselt. Den Wasserabscheider mit dem Grobfilter muss er zum Reinigen mitnehmen, weil das in dem engen Motorraum nicht zu machen ist. Beim Abbauen sehen wir, dass die Leitungen rein sind und somit das dunkle Etwas im Wasserabscheider keine Dieselpest ist.
Mal sehen, was wir gegen den Schmutz machen können. Sind sicher auch die hohen Wellen dran schuld. Wenn das Schiff stark schaukelt, wird der "Schlamm" (Verunreinigungen) im Tank aufgewühlt. Fährt man dann mit der Maschine, kommen diese Verunreinigungen zum Filter.
Mechaniker ist wieder da und meinte, einen so verschmutzten Wasserabscheider hat er noch nie gesehen und es ist ein Wunder, dass die Maschine noch gelaufen ist. Hat alles wieder eingebaut. Beim Dieseldurchpumpen bis zum zweiten Filter ist am Anfang noch etwas Schmutz gekommen, danach wieder reiner Diesel. Wir werden es beobachten müssen. Vielleicht noch einige male reinigen. Man wird alles sehen. Momentan läuft er wieder. Das Ganze hat uns 140 Pfund gekostet. 200 Euro.
Jetzt sind wir wieder Happy und können morgen das Auslaufen in Angriff nehmen.
Der Rock hat einen starken Magneten eingebaut.
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